Passau
Die neue Forstdirektorin: Eine Anwältin des Waldes

03.06.2020 | Stand 03.06.2020, 19:00 Uhr

Die Liebe zum Wald begleitet Dr. Karin Höglmeier schon seit ihrer Kindheit. Nach Jahren an der Hochschule und im Ministerium genießt die 37-Jährige nun als Forstdirektorin den direkten Kontakt zu Waldbesitzern, zu Revierleitern – und zur Natur. −Foto: Wanninger

Freiheit war der Wald, als sie als Kind stundenlang durchs dichte Grün stromerte. Forschungsobjekt wurde der Wald, als sich die junge Frau entschloss, Forstwissenschaft zu studieren. Und ein geliebtes Sorgenkind ist der Wald nun, nachdem Dr. Karin Höglmeier als Forstdirektorin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau-Rotthalmünster arbeitet.

"Wir sind die Anwälte des Waldes", sagt die 37-jährige Forstdirektorin, die ihr Büro seit acht Monaten im Forstamt in Passau hat. Nach dem Studium in Weihenstephan und zwei Auslandssemestern in Finnland machte sie ihr Referendariat in der Bayerischen Forstverwaltung. Es folgten die Arbeit im Staatsministerium in München, die Rückkehr nach Weihenstephan für die Promotion und nochmals viereinhalb Jahre im Ministerium im Team des damaligen Forstministers Brunner und dann seiner Nachfolgerin Kaniber. Dann rief wieder der Wald. "Da musste ich doch wieder nach draußen, um den Waldboden unter den Füßen zu spüren", sagt Karin Höglmeier.

Den spürt sie nun regelmäßig, bei Treffen mit Waldbauern und Revierleitern im ganzen Landkreis. Fast immer ist sie die einzige Frau in der Runde. Probleme hat sie damit nicht. "Ich glaube, dass man Anerkennung gewinnt, wenn man gradlinig und ehrlich ist, wenn man sich einsetzt für die Leute und sich interessiert für den Wald und die Waldbesitzer", sagt sie. Für die Waldbauern bringt sie viel Verständnis mit. Dass beim momentanen Zustand des Waldes bei vielen "die Nerven blank liegen", verstehe sie gut. In ihrem Job trage sie nun ihr Scherflein dazu bei, dass der Wald Zukunft hat und hofft, dass er auch wieder aus dem Katastrophenmodus herauskommt: "Damit wir ganz einfach wieder Freude am Wald haben können."

− gbeMehr über die neue Forstdirektorin lesen Sie am Donnerstag in der Passauer Neuen Presse (Landkreis).