DIE GESCHICHTE DER BETENDEN HÄNDE

30.11.2017 | Stand 30.11.2017, 4:00 Uhr

Die "Betenden Hände" von Albrecht Dürer.

Die "Betenden Hände" sind eine weltbekannte Zeichnung von Albrecht Dürer. Wie es jedoch zur Entstehung dieses Werks gekommen ist, wissen wohl die wenigsten. Deshalb hätte es passender kaum sein können, als Sprecherin Ulli Traxl zu Beginn des Cäciliakonzerts den Blick zurück in das 16. Jahrhundert schweifen ließ und die Hintergründe erzählte.

Albrecht Dürer wuchs in einem Dorf nahe Nürnberg in einer Großfamilie mit 18 Kindern auf. Zwei der Söhne wollten gerne Künstler werden, die finanziellen Verhältnisse erlaubten es dem Vater jedoch nicht, seinen Buben diese Ausbildung zu bezahlen. So entschieden die Brüder Albert und Albrecht Dürer, eine Münze zu werfen. Wer von den beiden gewinnt, geht vier Jahre lang auf die Künstlerschule, der andere finanziert ihn durch Arbeit in einem Bergwerk. Nach vier Jahren sollte es dann anders herum sein. Albrecht gewann, ging nach Nürnberg. Schon nach kurzer Zeit schaffte er sich mit Kupferstichen, Holz- und Ölarbeiten einen Namen. Bruder Albert arbeitete im Bergwerk und leistete die finanzielle Unterstützung. Nach vier Jahren kam Albrecht nach Hause, und ein Wiedersehensfest wurde gefeiert. Albrecht dankte in diesem Rahmen seinem Bruder für die Unterstützung und sagte, dass nun er an der Reihe sei. Albert jedoch brach in Tränen aus. Er zeigte seine geschundenen, von Arbeit geprägten Hände. Die Fingerglieder waren mehrmals gebrochen: "Nein Bruder es ist zu spät, schau was diese vier Jahre aus meinen Händen gemacht haben."

Albrecht Dürer zeichnete daraufhin als Ehrerbietung an den Bruder die geschundenen Hände zum Gebet geformt und nannte das Bild "Schlichte Hände". Später wurde es in die "Betenden Hände" umbenannt und erlangte Weltruhm.

− mh