Arnstorf
Die Blaulicht-Macher

19.01.2020 | Stand 20.09.2023, 4:27 Uhr

800 Fahrzeuge für die Polizei in Nordrhein-Westfalen werden derzeit umgerüstet. Auf den größten Auftrag der Firmengeschichte sind Geschäftsführer Christian Haberl (l.) und Projektleiter Kfz-Meister Raphael Baumgartner besonders stolz. (Foto: Kessler)

Was 1945 durch den Großvater als Radiogeschäft seinen Anfang nahm, ist 1991 mit dem Einstieg in die Automotive-Welt vom Kleinbetrieb zum mittelständischen Unternehmen "Haberl Electronic" gewachsen, das heute 150 Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende, beschäftigt. Dabei war es der Zufall, der den Haberls geholfen hat. "Mein Großvater hatte eine Radio- und Fernsehwerkstatt und kam durch den Tipp eines Mitarbeiters in Kontakt mit BMW", erinnert sich Geschäftsführer und Enkel Christian Haberl. So wurde man Zulieferer des bayerischen Automobilherstellers – und entdeckte die Nische als Erfolgsmodell: Sondertechnik für Behörden.

So werden aus herkömmlichen Fahrzeugen Einsatzwagen: Das Blaulicht auf dem Dach, das Funkgerät neben dem Radio und das zuschaltbare Sirenensignal sind wesentlicher Bestandteil im Fahrzeugausbau. Ein Wachstumsmarkt, sagt Christian Haberl: "2001 haben wir noch mit 19 Mitarbeitern gearbeitet." Am ersten Standort wurde es bald eng. 2010 entstand im Gewerbegebiet ein Neubau, 2013 wurde bereits mit der "Entwicklung" erweitert, 2016 folgte Halle 2, nun der Spatenstich für Halle 3.

Aktuell arbeitet das Familienunternehmen an einem Auftrag aus Nordrhein-Westfalen mit einem Gesamtvolumen von über 20 Millionen Euro: Mehr als 800 Polizei-Fahrzeuge, das sind 15 pro Woche, werden in den nächsten 24 Monaten umgebaut, "der bisher größte Einzelauftrag der Firmengeschichte", so Christian Haberl. In jedes Fahrzeug wird dabei das selbst entwickelte Videodokumentationssystem VES 300 eingebaut, das manipulationssicher und gerichtsverwertbar ist. –da
Mehr zum Thema lesen Sie in der PNP Heimatwirtschaft vom 18. Januar 2020