Marktl
Der zweitstärkste Mann Europas

18.06.2017 | Stand 19.09.2023, 23:40 Uhr

Wollte testen, was der Körper so alles leisten kann: Johannes Eichinger aus Marktl. − Fotos: Stummer/privat

Der geneigte Betrachter könnte den heranwachsenden jungen Mann auf dem Foto als schmal, fast schmächtig bezeichnen – wie er da steht, grinsend, das Gesicht mit Rasierschaum verschmiert, den schlanken Oberkörper unbedeckt. Johannes Eichinger muss lachen, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Keine 17 Jahre war er damals auf dem Foto alt und mit dem Hünen, der er einmal werden sollte, hatte er da noch rein gar nichts gemein. "Ich war ein richtiger Schlacks", sagt er rückblickend. Heute ist Eichinger 1,90 Meter groß, bringt gut 130 Kilogramm auf die Waage, seine Oberschenkel haben einen deutlich größeren Umfang als die Taille seiner Frau Belinda und die Oberarme reißen bald die 50-Zentimeter-Marke. Eichinger ist Strongman, Vizemeister auf Europaebene und für seine drei Kinder der stärkste Mann der Welt – und ausnahmsweise liegen kindliche Verehrung und die Realität nicht ganz so weit auseinander wie gewöhnlich.

Angefangen hat alles mit einem dicken Gallier in einem berühmten kleinen, höchst widerspenstigen Dorf. Die Geschichten von Asterix und Obelix haben Eichinger schon immer gut gefallen. Der starke Obelix, der ganze Hinkelsteine spielend leicht tragen konnte, beeindruckte den Buben. Einmal so stark sein, das wäre es. Später sah Eichinger Strongman-Wettbewerbe im Fernsehen und war als Elfjähriger bereits fasziniert. Den entscheidenden Schritt in Richtung Strongman machte er aber mit etwa 17 Jahren, als ein kritischer Blick in den Spiegel offenbarte, dass die starken Männer und Johannes Eichinger noch weit voneinander entfernt sind. Also begann der Jugendliche zu trainieren. Anfangs ganz konventionell mit Hanteln. Er ging ins Fitness-Studio, stemmte Gewichte und "leckte Blut, als sich die ersten Veränderungen einstellten", erzählt er. Ab da war für den gelernten Maler und Lackierer, der heute für einen Sicherheitsdienst arbeitet, klar: Er will seine Grenzen austesten. "Ich wollte schauen, was mein Körper alles leisten kann."

− jo

Mehr dazu lesen Sie am 17. Juni im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.