Vilshofen
Der regionale Arbeitsmarkt stagniert

Agentur für Arbeit Passau legt Bericht für den Monat Februar vor – Quote in Vilshofen liegt bei 5,1 Prozent

02.03.2021 | Stand 21.09.2023, 5:03 Uhr

Eine Stagnation auf dem regionalen Arbeitsmarkt hat Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Passauer Arbeitsagentur, im Bericht für den Monat Februar ausgemacht. −Foto: Archiv Jäger

Vilshofen. Passend zur Corona-Krise, die das gesamte Land in eine Art verlängerten Winterschlaf drängt, ist auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt eine Stagnation eingetreten. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Bericht der Agentur für Arbeit Passau für den Monat Februar hervor. Und: In Sachen Kräftenachfrage reagieren die Unternehmen immer noch zurückhaltend.
Laut Arbeitsmarktbericht waren im Februar im gesamten Zuständigkeitsbereich der Passauer Arbeitsagentur insgesamt 8917 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 0,7 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat und 17,8 Prozent mehr als im Februar 2020. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Februar liegt damit gleichbleibend auf dem Niveau des Vormonats (minus 62 Personen) und um 0,7 Prozentpunkte höher als im Vergleich zum Vorjahr (plus 1349 Personen).
"Die Arbeitslosigkeit stagniert im Agenturbezirk Passau mit 4,9 Prozent auf dem Januarwert und lässt beim Bestand an Arbeitslosen bislang keinen sichtbaren Rückgang erkennen. Der Abbau der saisonalen Arbeitslosigkeit lässt noch auf sich warten. Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen – mit Einzug des Frühlings – zumindest die Effekte der Winterarbeitslosigkeit bereinigt sein werden", so Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur aktuellen Arbeitsmarktlage.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, meldeten sich im Februar insgesamt 1576 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat ist ein deutlicher Rückgang der Zugangszahlen um 53,2 Prozent zu verzeichnen. Demgegenüber stehen 1655 Personen, die im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, dies sind 43,7 Prozent mehr als im Januar 2021. Die Zahl der monatlichen Abgänge an Arbeitslosen übersteigt also nur leicht die Zugänge. Dies wirkt sich auf den aktuellen Bestand an Arbeitslosen in der Region nur marginal aus.
Eine weitere Erkenntnis der Arbeitsmarkt-Experten: Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften nahm zum Jahresbeginn wieder zu. "Mit 77,0 Prozent und 284 neuen Arbeitsstellen im Zugang zeigt sich bereits ein positiveres Bild als noch im Januar", heißt es im Bericht. Im Agenturbezirk waren im Februar insgesamt 2325 offene Stellen ausgeschrieben. Aufgrund der Krise und konjunkturellen Unsicherheit ist auf dem Arbeitsmarkt laut den Experten weiterhin eine Zurückhaltung bei Personalentscheidungen spürbar. Im Februar waren es 841 Arbeitsstellen weniger im Bestand als noch vor einem Jahr.
Einen besonderen Beschäftigungszuwachs konnten zum letzten Quartalsstichtag Ende Juni 2020 – im Vergleich zum Vorjahresquartal – folgende Branchen verzeichnen: Baugewerbe (plus 656 Beschäftigte), Gesundheitswesen (plus 141 Beschäftigte), Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen (plus 116 Beschäftigte), Öffentliche Verwaltung, externe Organisation (plus 115 Beschäftigte). Den stärksten Beschäftigungsrückgang im Agenturbezirk Passau erlebten im gleichen Zeitraum das verarbeitende Gewerbe (minus 1030 Beschäftigte), die Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (minus 718 Beschäftigte) und das Gastgewerbe (minus 474 Beschäftigte).
Im Agenturbezirk Passau stellten seit Beginn der Pandemie insgesamt 5770 Betriebe eine Anzeige auf konjunkturelle Kurzarbeit, dies entspricht 69998 in den Anzeigen genannten Personen. Nach einem Maximum im April gingen, auch das geht aus dem Bericht hervor, in den darauffolgenden Monaten zwar deutlich weniger Anzeigen ein, allerdings stiegen ab Herbst 2020 die Anzeigen wieder. Im Februar wurden von 179 Betrieben 1424 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Die vorläufigen Daten zu den Anzeigen sind gegenüber Januar 2021 um circa 60 Prozent gesunken.

VILSHOFENER ZAHLEN

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 48 auf 1421 Personen verringert. Das waren 236 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar 5,1 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,3 Prozent. Dabei meldeten sich 271 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 47 weniger als vor einem Jahr, und gleichzeitig beendeten 318 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-76). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 909 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 63 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 533 Abmeldungen von Arbeitslosen (-71).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 56 Stellen auf 326 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 103 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Februar 137 neue Arbeitsstellen, zehn mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 195 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 17.

− va