Hauzenberg
Der Himmel gibt doch noch den Blick frei

Partielle Sonnenfinsternis in der Region zu beobachten – Ereignis in Klassenzimmer der Realschule "gestreamt"

11.06.2021 | Stand 20.09.2023, 22:27 Uhr

Diese Aufnahme bildet den gleichen Moment durch ein Teleskop ab. Dabei werden sogar kleinere Sonnenflecken sowie die so genannte Granulation der Sonnenoberfläche und hellere, heißere Stellen im 5000 bis 6000 K "warmen" Gas der Photosphäre unseres Zentralgestirns sichtbar. −Fotos: Markus Kohl

Am Donnerstag hat es im hohen Norden der Erde eine ringförmige Sonnenfinsternis gegeben. Von Mitteleuropa aus war diese in ihrer partiellen Phase beobachtbar, sofern das Wetter vor Ort mitspielte. Das berichtet Markus Kohl, Lehrer an der Hauzenberger Realschule, Hobbyastronom sowie Mitarbeiter der Sternwarte am Gymnasium Untergriesbach.

"Bei uns in Niederbayern waren aber nur sechs bis acht Prozent der Sonne vom Mond bedeckt", schreibt er der PNP. Eine Beobachtung mit freiem (ungeschütztem) Auge konnte man nicht versuchen. Auch Schweißbrillen, Filmfolien, rußgeschwärzte Gläser oder anderes biete in solchen Fällen keinen ausreichenden Schutz, mahnt er. "Es können irreparable Schäden am Auge entstehen." Man brauchte spezielle Filter, um die schädliche Strahlung der Sonne vom Auge und der Kamera fernzuhalten. Um allen Interessierten einen Blick auf das Ereignis zu ermöglichen, hat er versucht, das Bild durch ein speziell ausgerüstetes Teleskop mit Hilfe einer astronomischen Kamera live von seiner Gartensternwarte in Hauzenberg (eine "Zweigstelle" der Sternwarte am Gymnasium Untergriesbach) zu "streamen". Die vorhergesagten Chancen waren nicht allzu hoch gewesen, um diese Zeit überhaupt die Sonne zu sehen. Aber das Wetter half mit. Es gab keine größeren Wolken.
Die Lehrerinnen und Lehrer an der Realschule konnten sich selbst vom Klassenzimmer aus in die dafür geplante Video-Konferenz einloggen und mitschauen oder in der jeweiligen Klasse (5. und 6. Stunde) das Bild per Beamer projizieren. Alles begann um circa 11.35 Uhr mit der maximalen Phase (sechs bis acht Prozent) um circa 12.25 Uhr. Das Phänomen war gegen 13.30 Uhr beendet.
"Die nächste partielle Sonnenfinsternis, die von Europa aus eventuell beobachtet werden könnte, findet erst am 25. Oktober 2022 statt", berichtet Markus Kohl. "Deshalb waren wir froh, diese Chance nutzen zu können."
Ein Video auf Youtube vermittelt einen weiteren Eindruck. Einen Bericht findet man bald auch auf der Homepage der Sternwarte am Gymnasium Untergriesbach (www.swgu.de).