Der großen Karriere auf der Spur

Pockinger Musikproduzent Tarik Asadi veröffentlicht neue Single – Auftritte als DJ in ganz Europa

25.05.2021 | Stand 25.10.2023, 11:47 Uhr

In den größten Clubs Europas tritt Tarik Asadi noch in diesem Jahr als DJ auf. Daneben produziert er weiterhin seine eigene Musik und macht eine Ausbildung zum Marketingkaufmann bei einer großen Marketingagentur in Berlin. −Foto: Josef Marxbauer

Pocking. Arbeiten am Tag, Musik produzieren in der Nacht und auf Tour gehen am Wochenende – so lauten die ambitionierten Pläne des 20-jährigen Pockingers Tarik Asadi für den Sommer. Am vergangenen Freitag erschien seine neue Single "Hear me", an der er über ein halbes Jahr lang gearbeitet hat.

"Baff, wie viele Menschen meine Musik hören wollen"

"Ich will mich immer selbst übertreffen und habe einfach so viele Gedanken", erklärt Asadi zu Beginn des Telefonats die lange Produktionszeit. Währenddessen sitzt er gerade in Mailand bei Songwriting-Sessions mit Freunden aus der Branche. Seine ehrgeizigen Pläne des letzten Jahres von acht geplanten Veröffentlichungen konnte er deshalb nicht ganz einhalten. Dennoch brachte er es auf immerhin fünf Releases – bei drei davon handelt es sich um Remixes, zwei sind Eigenproduktionen. Besonders Letztere waren dabei durchaus erfolgreich: Die Single "Won’t Let You Go" wurde auf Spotify bisher knapp 250 000 Mal geklickt. "Ich war völlig baff, wie viele Menschen meine Musik hören wollten", erinnert sich der Pockinger, der sich 1000 Aufrufe als ursprüngliches Ziel gesetzt hatte.

Welche Musikrichtung er da eigentlich produziert? "Das weiß ich selbst nicht genau", erklärt er. "Ich möchte mich da nicht festlegen. Ich setze mich einfach hin und versuche gute Musik zu machen, die den Leuten gefällt." Die aktuelle Single "Hear me" würde er noch am ehesten als "Deep House"-ig bezeichnen. Inhaltlich handelt der Song von einer Liebesgeschichte, in welcher der Protagonist seine Emotionen gesteht und sich gleichzeitig fragt, ob ihm dabei überhaupt jemand zuhört – "Hear me" lautet deshalb der verzweifelte Ausruf und Titel des Songs. Entstanden sei die Single während einer gemeinsamen Songwriter-Session mit Asadis Freund und Musikerkollegen "RIzE": "Wir haben gemeinsam einige Akkorde aufgeschrieben und anschließend nahmen wir uns beide eine halbe Stunde Zeit, daraus einen Song zu machen."

Im August zieht esihn nach Berlin

Seine vorherige Produktion "Coming Up" sei hingegen in die Richtung des "Dance-Pop" einzuordnen. Während des sogenannten Drops, also dem Höhepunkt des Songs, wird bei diesem Genre mitunter eingängiger Gesang eingesetzt, der die Menschen zum Mitsingen animieren soll. Asadi produziert seine Musik dabei größtenteils vom Keller seines Elternhauses aus, den er zu einem Tonstudio umfunktioniert hat. Mit Synthesizern und selbst aufgenommen Gitarren- und Klaviermelodien entstehen dort am Computer seine neuen Kompositionen.

Da das Einkommen als Musiker – und die Corona-Krise verdeutlichte dies noch einmal – bekanntlich von Unsicherheit geprägt ist, begann er im letzten Jahr zusätzlich zu seiner Musikkarriere ein Medientechnikstudium in Deggendorf. Nach kurzer Zeit brach der Pockinger Nachwuchskünstler dieses Vorhaben aber wieder ab. "Das coronabedingte Onlinestudium war einfach nicht optimal und ich habe auch bald gemerkt, dass mir eine Großstadt lieber ist", erklärt er. Ab August möchte er deshalb zusammen mit Freunden nach Berlin ziehen und mit ihnen eine Musiker-WG gründen. Finanziell abgesichert werden soll dieser Schritt durch eine Ausbildung zum Marketingkaufmann in einer großen Berliner Marketingagentur. "Ich fühle mich in dieser Branche sehr wohl und habe mit einer Ausbildung schon mal etwas Handfestes. Studieren kann ich danach ja immer noch", begründet er diesen Schritt. Den Standort Berlin hat er dabei auch aus musikalischen Gründen gewählt: "Die Stadt ist eine Hochburg der Musik. Sämtliche Manager, Produzenten und Plattenfirmen sind dort zuhause." Sein Hobby in Berlin zum Beruf zu machen, setzt er sich damit als langfristiges Ziel.

Aus diesem Grund hat Asadi im letzten Jahr neben dem Produzieren eigener Songs und Remixes seine DJ-Karriere weiter verfolgt. Auch wenn er wegen Corona nur einige wenige Male in kleinen österreichischen Clubs und Bars auftreten konnte, nutzte er die Zeit, um Kontakte zu knüpfen. "Ab dem Sommer spiele ich in einigen der größten Clubs Europas und auf vielen Festivals", schwärmt er voller Vorfreude.

Er setzt um, was ausihm heraussprudelt

Seine Songs nur um des Geldes Willen zu produzieren, ist für Asadi aber keine Option: "Ich möchte keine kommerzielle Musik nach Rezept machen, die nur auf möglichst viele Klicks angelegt ist." Als Künstler setze er stattdessen das um, was einfach aus ihm heraussprudele. "Ich mache einfach und hoffe, dass das, was am Ende dabei rauskommt, gut ist", fasst er seine Arbeitsweise zusammen. Er verfolgt damit eine vermeintlich simple, aber dennoch schwer umzusetzende Philosophie: "Mein Ziel als Künstler ist es, dass sich die Leute wohlfühlen und einfach eine gute Zeit haben, während sie meine Musik hören."