Vilshofen
Der Bayer. Wald-Verein im Jahr der Absagen

23.02.2021 | Stand 21.09.2023, 2:16 Uhr

Abstand halten hieß es bei der Herbstwanderung. Die Mitglieder des Wald-Vereins ersehnen sich die Zeit mit den Wanderungen zurück. Ein kleines Programm für die nächsten Monate steht. −Foto: Christian Schmieder

Auf ein Jahr der Absagen muss der Bayer. Wald-Verein, Sektion Vilshofen, zurückblicken. Dies setzt sich mit der Jahreshauptversammlung 2021 fort. Geplant am 5. März, kann diese wegen der derzeitigen Einschränkungen nicht durchgeführt werden.

Notwendige Aufgaben nimmt die Vorstandschaft jedoch weiterhin wahr. Kassier Ludwig Aigner durfte einen positiven Kassenbericht erstellen, der von den Kassenprüfern ohne Beanstandung bestätigt wurde. Auch die Ehrung langjähriger Mitglieder wird nicht verschoben. Für 25 Jahre Mitgliedschaft werden drei und für 40 Jahre ebenfalls drei Mitglieder geehrt. Die Urkunden und Ehrennadeln werden den Geehrten im Rahmen der derzeitigen Vorschriften zugestellt.

Besonders geehrt für langjährige Mitgliedschaft wird das Ehrenmitglied der Sektion, Ludwig Maier. Vor 60 Jahren ist er bei der Sektion Ebersberg in Otterskirchen Mitglied im Bayer. Wald-Verein geworden. 1977 gehörte Ludwig Maier dann zu den Gründungsmitgliedern der Sektion Vilshofen. Als Schriftführer der ersten Stunde hat er die Sektion geprägt und ihr durch seine vielen Berichte und Publikationen das heutige Ansehen mit verschafft. Der Sektion Ebersberg ist er auch weiterhin als Mitglied treu geblieben.

Ein Rückblick ins Vereinsjahr 2020 soll die eingeschränkten Aktivitäten der Sektion noch einmal aufleben lassen. Beim Besuch des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg im Februar konnten sich 44 Teilnehmer auch über die gleichzeitig stattfindende Landesausstellung "100 Schätze aus 1000 Jahren" freuen. Heimatliche Gefilde durchwanderten 30 Wald-Vereinler bei frühlingshaftem Wetter im März. Auf den Höhenlagen zwischen Pleinting und Alkofen erwartete die Wanderer eine grandiose Aussicht auf die Bayerwaldberge, vom schneebedeckten Arber bis zu den Dreisesselbergen im Hintergrund.

Anschließend mussten fast alle Veranstaltungen abgesagt werden. Im Oktober konnte noch einmal eine Wanderung im Vilshofener Umfeld durchgeführt werden. Unter Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands durchwanderten 28 Teilnehmer den "Forst-Hart", einen Höhenzug zwischen Donau und Vils. Der Weg, der vermutlich schon von den Römern genutzt wurde, führte durch herbstlichen Mischwald, der immer wieder schöne Ausblicke ins Vilstal freigab. Mit einem Rorate für die verstorbenen Sektionsmitglieder im Dezember endete ein außergewöhnliches Veranstaltungsjahr.

Die veranstaltungslose Zeit brachte jedoch keinen Stillstand. Einige Mitglieder, angeführt vom 2. Vorsitzenden Erich Huber und dem "Neu"-Mitglied Alois Lorenz, erledigten schon längere Zeit anstehende Arbeiten. Renoviert wurden mehrere der in den 80er Jahren von der Sektion gestifteten und an den Vilshofener Wanderwegen aufgestellten Rastbänke. Auch das 1978 auf dem Vilshofener Hausberg "Sechssessel" errichtete Vereinskreuz zu Ehren der verstorbenen Mitglieder früherer Vilshofener Wald-Vereins-Sektionen wurde renoviert und am neuen Standort beim Kloster Schweiklberg aufgestellt.

Das Albersdorfer Bergkircherl neben der Sektions-Totenbrettgruppe erhielt eine gründliche Säuberung. Vor allem Siebenschläfer, die tot im Innenraum gefunden wurden, haben diesen stark verunreinigt. Das Seil der von der Sektion gestifteten Glocke im Turm haben sie durchgenagt.

Bei der Gestaltung des neu erschienenen Vilshofener Stadtplans ist die Sektion mit einbezogen worden. Die eingetragenen Wanderwege wurden nicht nur für den Stadtplan, sondern auch für die in 2021 erscheinende Wanderkarte mit dem Wald-Verein abgesprochen.

Große Bestürzung rief im Juli vergangenen Jahres der überraschende Tod der 1. Vorsitzenden Hannelore Eder hervor. Nach drei Jahren als 2. Vorsitzende konnte sie ab März 2019 nur noch etwas mehr als ein Jahr die Sektion führen. In dieser Zeit hat sie durch ihren ruhigen, unaufdringlichen Führungsstil und ihre freundliche Persönlichkeit viel Anerkennung erfahren und auch Freunde gewonnen. Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem Nachfolger in dieser von Corona so stark geprägten Zeit.

Für das Vereinsjahr 2021 hat die Sektion vorerst ein Programm für das 1. Halbjahr erarbeitet. Wanderwartin Birgit Strenz als dafür Verantwortliche hat versucht, trotz Einschränkungen durchführbare Veranstaltungen anzubieten. Start ist am 25. April mit einer Wanderung rund um den Eginger See und ins Tal der Kleinen Ohe. Am 8. Mai soll am neuen Standort des Sektionskreuzes bei Schweiklberg eine Maiandacht mit Weihe dieses restaurierten Kreuzes stattfinden. Für den 16. Mai ist gemeinsam mit der Stadtbücherei Vilshofen eine Wanderung von der Trinkwassersperre Frauenau auf den "Verlorenen Schachten" geplant. Diese wird vom Heimatschriftsteller Ossi Heindl geführt, der auch Ausschnitte aus seinen Romanen lesen wird.

Am 20. Juni wird mit der Wanderung "Von Otterskirchen über Neuhofen auf den Ebersberg" noch einmal eine heimatnahe Wanderung angeboten. Zu den Treffpunkten der beiden Heimatwanderungen wird mit Privatautos gefahren. Für die Gemeinschaftswanderung im Mai wird ein Bus eingesetzt. Alle Veranstaltungen sowie ihre Durchführbarkeit werden spätestens am Donnerstag vor dem Termin im Vilshofener Anzeiger bekanntgegeben. Ein Programm für das 2. Halbjahr wird rechtzeitig, nach Kenntnis bestehender Einschränkungen, erarbeitet.

− va