Europäische Wochen
Cornelia Froboess und Intendant Thomas Bauer beschwören die Liebe

30.07.2017 | Stand 21.09.2023, 6:30 Uhr

Cornelia Froboess rezitierte in burghausen die Erzähltexte. − Foto: Robert Piffer

Schon der Einstieg ist zuckersüß: Ein holder Jüngling aus längst vergangenen Tagen bittet seine "viel geliebten Eltern" um Erlaubnis, in die Ferne ziehen zu dürfen, damit er dort sein Glück finden könne. Ein auch im 21. Jahrhundert durchaus moderner Gedanke, der heute freilich eher der Sinnsuche entspringt denn dem Wunsch, die Herzensdame zu finden. Peter, der Graf aus der Provence, jedenfalls, er darf.
Und damit nimmt die Geschichte um "Die schöne Magelone" ihren Lauf, die Cornelia Froboess mit reizendem mädchenhaften Charme erzählt. Ihre musikalischen Pendants – Bariton und Festspielintendant Thomas Bauer sowie Pianistin Akemi Murakami – betören mit der Sehnsucht, der Verzweiflung, dem "männlichen Mut" der Liebeslyrik, die Johannes Brahms von 1861 bis 1869 vertonte. Brahms straffte den Tieck’schen Text, und so durfte 150 Jahre später in der Rokoko-Aula des ehemaligen Jesuitenkollegs eine leidens- und liebesfähige, manchmal milde lächelnde Cornelia Froboess den roten Faden auslegen, den Thomas Bauer mit Gefühlstiefe weiterspinnt.Da "dämmerten Tränen den Blick", da beschweren Gedanken "brünstiglich" das Herz – allein die Sprache weckt den Romantiker im Publikum. Einfach nur wunderschön. Die 140 Zuhörer danken es mit anhaltendem Beifall.
Das Konzert wird mit Sprecher Georg Blüml statt Cornelia Froboess wiederholt am 3. August um 19.30 Uhr im Deggendorfer Rathaussaal

Mehr zum Thema lesen Sie am 31. Juli im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.