Testspiel
"Club" verliert Acht-Tore-Show gegen Arsenal

10.07.2022 | Stand 11.07.2022, 14:19 Uhr

−Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Fußball-Spektakel ohne fränkisches Happy End: Der 1. FC Nürnberg hat die Testspiel-Überraschung gegen den englischen Spitzenverein FC Arsenal trotz beeindruckender Anfangsphase verpasst - und dennoch Selbstvertrauen für den Liga-Start am kommenden Samstag getankt. Nach einer 2:0-Führung und einem Tor-Hammer von Johannes Geis mussten sich die Nürnberger dem Premier-League-Club am Ende mit 3:5 geschlagen geben. "Das war mehr als ein Test", befand "Club"-Coach Robert Klauß nach der Tore-Show am Freitag vor 21 616 Zuschauern. Durch das 2:1 in der Generalprobe am Samstag gegen Regionalligist Schweinfurt starten die Franken dennoch mit einem Erfolgserlebnis im Rücken in die neue Saison.

Der Testspiel-Knaller gegen Arsenal überstrahlte freilich den Sieg gegen die klassentieferen Unterfranken. Vor allem die mutige Anfangsphase dürfte die Nürnberger vor dem Zweitliga-Auftakt gegen den FC St. Pauli zuversichtlich stimmen. "Wir wollten eklig sein, wir wollten aggressiv in den Zweikämpfen sein. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut geschafft", resümierte Neuzugang Jan Gyamerah.

Hinzu kam eine zunächst starke Defensivleistung der Nürnberger Hintermänner, die die Angriffe der Londoner ein ums andere Mal vereitelten. "Wir haben wenige Torchancen zugelassen und fleißig verteidigt", sagte Klauß, für den die Kraftprobe gegen die "Gunners" speziell war. "Es ist beeindruckend, wie sich die Spieler verhalten, was die für individuelle Fähigkeiten haben. Das macht Spaß."

Der "Club" startete mit den Neuen Christoph Daferner, Jan Gyamerah und Kwadwo Duah in die Partie im Max-Morlock-Stadion - und wie! Geis brachte die Nürnberger mit einem Fernschuss unter die Latte in Führung. Duah gab anschließend eine erste Kostprobe seines Könnens ab und erhöhte mit einem schnörkellosen Rechtsschuss.

Nach der Pause legten die Engländer dank der Einwechslung ihres brasilianischen Nationalstürmers Gabriel Jesus, der vor wenigen Tagen für mehr als 50 Millionen Euro von Manchester City gekommen war, aber richtig los. Der dauergefährliche Stürmer blitzte immer wieder vor dem FCN-Tor auf und krönte seinen Einstand schließlich mit einem Doppelpack. Nürnbergs Stürmer Duah sprach von "einem Klassenunterschied" in der zweiten Hälfte. Gyamerah stellte nach der Partie fest: "So ein Gegner wartet in der Liga nicht auf uns".

Arsenals Mohamed Elneny traf noch mit einem Distanzschuss. Der neue Nürnberger Kapitän Christopher Schindler und Tim Handwerker erhöhten jeweils unfreiwillig per Eigentor. Für die Franken erzielte der eingewechselte Lukas Schleimer in der Schlussphase den dritten Treffer. Wenig später verletzte sich der Offensivspieler am Fuß und musste den Platz gestützt verlassen. Ob er für das Spiel gegen St. Pauli rechtzeitig fit wird, war am Sonntag noch unklar.