Hutthurm. Ein Generationswechsel vollzog sich zum 1. Februar in der Raiffeisenbank Passau-Nord e.G., denn auf den Vorstandsvorsitzenden Franz Kerschbaum (65) folgt sein Vorstandskollege, der 40-jährige Christian Kern, auf den Chefposten der Bank und auch der Brauerei Hutthurm. Franz Kerschbaum tritt nach 21 Jahren als Vorstandsvorsitzender in den wohlverdienten Ruhestand, in dem er ganz besonders seinem Hobby, der Jagd, nachgehen will.
Franz Kerschbaum absolvierte als junger Mann seine knapp dreijährige Ausbildung zum Bankkaufmann ab August 1971 bei der Volksbank Passau-Freyung. Anschließend war er noch ein Jahr als Bankkaufmann tätig, ehe er im April 1975 seinen 15-monatigen Wehrdienst antrat. Anschließend ging es für den damals 21-Jährigen zurück in den Bankdienst und zur Raiffeisenbank Grafenau. Der sehr fleißige und fachlich beschlagene Bankangestellte wurde nach 13 Jahren vom Aufsichtsrat der Bank in den Vorstand berufen.
Neben der Gesamtverantwortung als Vorstand fiel ihm dort auch die Aufgabe des Ressortvorstandes für den Marktfolge- und den Betriebsbereich zu. Franz Kerschbaum war ein Macher, einer, dem das Wohl der Bank und deren Kunden sehr am Herzen lag. Diesen Eifer und sein Engagement würdigte der Genossenschaftsverband Bayern 1996 mit der Silbernen Ehrennadel. Der Aufsichtsrat honorierte Kerschbaums Engagement 1998 mit der Ernennung zum Bankdirektor.
Diese außergewöhnlichen Leistungen sprachen sich in Bankkreisen herum. So war es nur folgerichtig, dass die Raiffeisenbank im Landkreis Passau-Nord eG, die damals als angeschlagen galt, den Bankdirektor zum 1. Januar 2000 engagierte und mit der Sanierung des Geldinstituts beauftragte. Schon drei Monate später wurde Kerschbaum Vorsitzender des Vorstandes; die Sanierung gelang blendend. Heute kann der Ruheständler auf über 30 Millionen Euro an Investitionen in Bank und Brauerei während seiner Zeit als Verantwortlicher zurückblicken. Der Deutsche Raiffeisen-Verband zeichnete Kerschbaum wegen seiner großen Verdienste 2014 mit der Goldenen Raiffeisennadel aus.
"Jetzt kommt aber ein neuer Lebensabschnitt", meint der Ruheständler überzeugt. Als Jagdpächter möchte er viel Zeit mit Hege und Pflege des Wildes und natürlich der Jagd verbringen. Seinen Jagdhund Enzo wird’s freuen, wenn das "Herrli" jetzt mehr Zeit für ihn hat. Kerschbaums größtes Ziel ist, mit 95 Jahren noch eine Gams zu schießen. "Viel Spaß und viel Jagdglück", wünschte ihm sein Nachfolger Christian Kern, der sich in der Bank in Hutthurm schon gut eingelebt hat.
Christian Kern begann am 1. Juli 2000 seine zweieinhalbjährige Ausbildung bei der VR-Bank eG Grafenau-Regen-Zwiesel und arbeitete bis 2006 als Bankkaufmann bei der VR-Bank als Privatkundenberater. Nach seinem Wehrdienst in der Rottal-Kaserne bei Pocking absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium zum Diplom-Betriebswirt (FH), bildete sich im Bankbetriebswirt Management weiter und absolvierte ein Genossenschaftliches Bankführungsseminar.
In die Raiffeisenbank im Landkreis Passau-Nord trat Kern am 1. Juli 2006 ein. Ab 2010 war er dort allein verantwortlich für die Abteilung Rechnungswesen und Controlling. Zum 1. Juli 2015 wechselte Kern in die Firmenkundenbank und wurde zum Januar 2016 deren Leiter. 2017 wurde ihm Prokura erteilt und ein Jahr später berief ihn der Aufsichtrat in den Vorstand. Dieser kontinuierliche Aufstieg führte nun zur Berufung zum Vorstandsvorsitzenden. Nach seinen Hobbies gefragt, meint Kern, er habe früher beim DJK SSV Innernzell Fußball gespielt und sei ein Fan des FC Bayern.
Mit der Berufung von Christian Kern in den Vorstandsvorsitz der Bank führt jetzt ein Duo Bank und Brauerei. Kern ist der Vorsitzende mit seinen vorrangigen Aufgaben in der Bank, für die Brauerei und die Marktfolgeabteilungen der Bank ist sein Vorstandskollege Bankbetriebswirt Matthias Bloch (41) zuständig. Bloch war unter anderem zwei Jahre Bereichsvorstand Marktfolge und Leiter des Lagerbetriebs bei der Raiffeisenbank Grainet. Zum 1. Oktober 2019 wurde er als Vorstand in die Raiffeisenbank Passau-Nord berufen. So ist jetzt wieder die Führung komplett und ein nahtloser Übergang gewährleistet.
