Corona-Pandemie
Chamer Landrat und Ärzte rufen zur Auffrischungsimpfung auf

29.10.2021 | Stand 29.10.2021, 13:46 Uhr

−Symbolbild: dpa

Bis April 2021 haben knapp 11.000 Personen im Landkreis Cham die zweite Impfung erhalten. Für diesen Personenkreis empfehlen Dr. Bernd Hardmann, Ärztlicher Leiter der Impfzentren im Landkreis, und Hausärztin Dr. Johanna Etti jetzt eine Auffrischungsimpfung.



„Gerade im Hinblick auf eine drohende Herbst-Winter-Welle ist das absolut sinnvoll und geboten“, heißt es in einer Pressemeldung. „Im höheren Alter fällt die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und lässt mit der Zeit nach.“ Auch für Nicht-Geimpfte empfehlen die Ärzte eine Impfung: „Wenn überhaupt, sind die Krankheitsverläufe bei Geimpften deutlich milder.“ Landrat Franz Löffler ergänzt: „Mittlerweile steht eindeutig fest, dass die Pandemie mit einer Impfung deutlich besser zu bewältigen ist als ohne.“

Empfehlung für eine Auffrischung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für folgende Personengruppen eine Auffrischungsimpfung: Personen mit Immunschwäche, Personen ab 70 Jahren, Bewohnende und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen (auch unter 70 Jahren), Pflegepersonal und andere Tätige, die direkte Kontakte mit mehreren zu pflegenden Personen haben (dies gilt für Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Corona-Krankheitsverläufe) und Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. Die erste Impfserie sollte bereits mehr als sechs Monate abgeschlossen sein. Bei der Auffrischung wird ein mRNA-Impfstoff verwendet, und zwar, wenn möglich, der gleiche Impfstoff wie bei der Grundimmunisierung.

Bei Fragen zur Auffrischung oder bei Interesse an einer Auffrischungsimpfung ist der Hausarzt oder die Hausärztin der erste Ansprechpartner. Als Rückfall-Option stehen auch die Impfzentren des Landkreises zur Verfügung. Sollten Pflegeeinrichtungen für ihre Bewohner oder Beschäftigten Auffrischungsimpfungen benötigen, können diese gerne mit der Impfplanung Kontakt aufnehmen.

Außerdem sollen alle, die bereits einmal mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, vier Wochen später eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten, um den Impfschutz zu erhöhen.

Angebot für eine Auffrischung

Zusätzlich können sich weitere Personengruppen im Sinne ihrer individuellen Gesundheitsvorsorge eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff geben lassen. Dies betrifft alle Personen ab 60 Jahren sowie alle Personen, die eine vollständige Impfserie mit den Impfstoffen von Johnson&Johnson oder Astrazeneca erhalten haben.
Personen unter 60 Jahren, die eine Auffrischung erhalten wollen, sollten das mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin besprechen. Ob die Impfung durchgeführt wird, liegt dann in der ärztlichen Therapieentscheidung. Gleiches gilt auch für Personen, die eine Kreuzimpfung (zuerst Astrazeneca und danach einen mRNA-Impfstoff) erhalten haben sowie für Personen, die nach einer vollständigen Impfserie eine labordiagnostisch gesicherte Corona-Infektion durchgemacht haben oder nach Genesung eine einmalige Impfung erhalten haben. Der Abstand von sechs Monaten zum Abschluss der vollständigen Impfserie muss auch hier eingehalten werden.

Wo erhält man die Erst- oder Zweitimpfung?

Wer sich impfen lassen möchte, kann sich jederzeit an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin wenden. Auch die Impfzentren des Landkreises Cham und der Impfbus stehen sowohl für Erst- als auch Zweitimpfungen ohne Anmeldung zur Verfügung. Alle Informationen zur Corona-Schutzimpfung sind auf der Internetseite des Landkreises Chams zu finden.

Laut RKI liegt die Quote der vollständig Geimpften im Landkreis Cham bei den 18- bis 59-Jährigen aktuell bei 70,1 Prozent und somit noch weit entfernt von den geforderten 85 Prozent. Auch bei den Über-60-Jährigen fehlen bei der aktuellen Zweitimpfungs-Quote von 81,5 Prozent noch 7000 vollständig geimpfte Personen bis zur geforderten Impfquote von 90 Prozent. Von den 12- bis 17-Jährigen im Landkreis haben bereits 31,5 Prozent beide Impfungen erhalten.

− tka