Ein trauriger und verlassener Anblick bietet sich, wenn man am Ludwigplatz spaziert und in die Fenster des Café Blue blickt – finster, einsam, die Türen sind zu. Das Café im Herzen der Stadt, direkt gegenüber dem Rathaus, hat geschlossen. Man darf aber hoffen: Es bleibt nicht für immer so. "Die Räumlichkeiten der Gastwirtschaft werden derzeit wieder auf Vordermann gebracht", informiert ein Aushang.
"Das Café muss renoviert werden", erklärt Besitzer Siegfried Hacker auf Nachfrage der Plattlinger Zeitung. "Das wird eine Zeit dauern." Wie lange, sei schwer zu sagen. Das sei abhängig von den Handwerkern, die seien derzeit schwer zu bekommen. "Der letzte Pächter war 17 Jahre lang drin, der davor drei. Das macht insgesamt 20 Jahre, und das ist ein Zeitraum, nach dem mal wieder was gemacht werden muss. Es sind einfach immer wieder Mal Erneuerungen nötig. Wir möchten das Café in neuem Glanz erscheinen lassen."
Dafür nutzt Siegfried Hacker jetzt die Corona-Zeit und dass gerade im Moment ein Pächterwechsel ansteht. "Der Pächterwechsel hat jedoch nichts mit Corona zu tun", sagt Hacker. Dass der bisherige Pächter aufhören möchte, habe schon vor der Krise festgestanden. "Der möchte nach so langer Zeit einfach eine Veränderung und ein bisschen Abstand." Schließlich musste er in den vergangenen Jahren täglich im Café arbeiten. Diesen Wechsel nimmt Besitzer Siegfried Hacker nun als Gelegenheit, das Café zu renovieren: "Große Aktionen waren vorher natürlich nicht möglich, weil jeden Tag geöffnet war", erklärt er.
Die Gastronomie soll in dem Gebäude auf jeden Fall erhalten bleiben. "Wir haben auch schon Anfragen von neuen Pächtern", erklärt Hacker. Er hofft nur, dass auch die Kundschaft Verständnis dafür hat, dass so eine Renovierung ein wenig Zeit braucht. Die Plattlinger vermissen das Café Blue anscheinend: "Wenn wir vor Ort sind, werden wir schon angesprochen, ob wieder geöffnet wird."
Der Hotelbetrieb ist durch die Arbeiten übrigens nicht beeinträchtigt, er läuft normal weiter. "Als Frühstücksraum haben wir eine Alternative." Auch während der Corona-Zeit war das Hotel zumindest für Geschäftskunden geöffnet. "Das haben wir so gut lösen können", erklärt Siegfried Hacker.
