Schönau am Königssee
Bürgermeister Rasp im Interview: "Kann von keiner Asylproblematik sprechen"

04.01.2016 | Stand 19.09.2023, 23:49 Uhr

Bürgermeister Hannes Rasp. − Foto: privat

Kaum Verschnaufpause zwischen den Feiertagen gab es für die Talkessel-Bürgermeister aus Schönau am Königssee. Das Jahr soll arbeitsreich werden. Das weiß auch Schönau am Königssees erster Mann Hannes Rasp, der im Winterinterview mit der Heimatzeitung den zahlreichen Großprojekten, die auf seine Gemeinde zukommen, entgegenblickt.

Welche Erwartungen stellen Sie in Gemeindehinsicht an das Jahr 2016?

Hannes Rasp: Das Jahr 2016 wird ein spannendes und weichenstellendes Jahr werden, da bin ich mir sicher. So finden etwa gleich zu Beginn des neuen Jahres die Weltmeisterschaften am Königssee im Rennrodeln statt. Der Austragungsort für Weltmeisterschaften zu sein, ist immer eine Herausforderung. Das hat bereits die Vergangenheit gezeigt. Spannend wird es auch in Sachen Jennerbahn: Die Unterlagen für die seilbahnrechtliche Genehmigung der Ersatzbauten der Jennerbahn sind eingereicht. Das Genehmigungsverfahren für ein großes touristisches Projekt dürfte ebenfalls eine Herausforderung werden. Die Neuaufstellung des gemeinsamen Flächennutzungsplanes ist für nächstes Jahr ein weiteres Projekt, ebenso wird 2016 das Bauleitplanverfahren für unsere Gemeinde durchgeführt. Spannend ist in dieser Hinsicht der Spagat zwischen der ‚Bewahrung der Heimat‘ und einer ‚gesunden Weiterentwicklung‘. Des Weiteren wird uns der Abschluss des Markenprozesses beschäftigen. Die Neuausrichtung der touristischen Strukturen für eine effizientere touristische Vermarktung unserer Gemeinde und des gesamten Talkessels sind ebenfalls Aufgaben, die mit Sicherheit keine Langeweile aufkommen lassen dürften.

Wie beurteilen Sie die Asylproblematik für die Gemeinde? In welche Richtung wird sich dies weiterentwickeln?

Rasp: Speziell für unsere Gemeinde kann ich von keiner Asylproblematik sprechen. In der Gemeinschaftsunterkunft im Tauernhof verläuft alles sehr ruhig und reibungslos. Zurzeit beherbergt Schönau am Königssee mehr Asylbewerber als nach der Quotenregelung notwendig sind. Falls man den Prognosen glauben kann, werden wir ab Mitte 2016 den Verteilungsschlüssel nicht mehr erfüllen. Wir haben unsere Aufgabe, die Aufnahme von Flüchtlingen, bisher vorbildlich erledigt und wir werden auch in der Zukunft den landesweiten Verteilungsschlüssel akzeptieren. Diese Solidarität erwarte ich aber auch von allen anderen Gemeinden in Bayern.

− Interview: Kilian Pfeiffer



Bisher im Winterinterview mit der Heimatzeitung waren:

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