Traunstein
BRK Traunstein zieht gemischte Bilanz beim Blutspenden

Gesamtzahl im Landkreis Traunstein ist rückläufig, aber erfreulicher Trend bei Erstspendern

10.08.2021 | Stand 21.09.2023, 0:56 Uhr

Vor jeder Blutspende erfolgt ein kurzes, vertrauliches Gespräch mit einem Arzt, und jede Blutspende wird im Labor auf verschiedene Krankheiten hin analysiert. Das macht jede Spende zugleich zu einem kostenlosen Gesundheits-Check. −Foto: BRK/TS

Die Bilanz des Rotkreuz-Kreisverbandes Traunstein für die im ersten Halbjahr 2021 abgehaltenen Blutspendetermine fällt gemischt aus: So war die Gesamtzahl der Spenden im Vergleich zu den Vorjahren relativ niedrig. Das lag zumindest teilweise an der vergleichsweise geringen Anzahl an Terminen. Die Spendebereitschaft pro Termin sowie die Zahl der Erstspender geben hingegen Grund zu leichtem Optimismus, teilte der BRK-Kreisverband mit.

147 Blutspenden und 16 Erstspender pro Termin

Insgesamt wurden demnach im Landkreis zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2931 Blutkonserven gespendet, aus denen verschiedene Blutpräparate für Patienten in den Krankenhäusern und Kliniken gewonnen werden können. Statistisch gesehen wird das meiste Blut zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten sowie Sport- und Verkehrsunfälle. Bei schweren Unfällen kann es vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer bereitstehen müssen. Bei jedem der 20 abgehaltenen Termine im Landkreis Traunstein wurden im Schnitt 147 Blutspenden geleistet. Erfreulich war nach den BRK-Angaben auch, dass im ersten Halbjahr 312 Menschen zum ersten Mal Blut bei einem Termin des Roten Kreuzes gespendet haben – das bedeutet im Schnitt rund 16 Erstspender pro Termin. Denn die demografische und medizinische Entwicklung deuten darauf hin, dass in Zukunft noch mehr gespendetes Blut benötigt wird, da es immer mehr ältere Menschen gibt und dadurch auch der Bedarf an Blutpräparaten in den Kliniken steigt. Der hohe Bedarf an Blut ist übrigens zudem eine Folge des medizinischen Fortschritts: Viele Operationen, Transplantationen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich geworden.

Stammzellentypisierung möglich

Noch auf relativ niedrigem Niveau bewegt sich die Inanspruchnahme der 2020 eingeführten Möglichkeit, sich im Rahmen einer Blutspende mit geringem Aufwand auch gleich als potenzieller Stammzellenspender typisieren zu lassen. Dafür ist lediglich die Abnahme eines zusätzlichen Röhrchens mit wenigen Millilitern Blut nötig. 56 Personen haben sich im ersten Halbjahr 2021 typisieren lassen und werden verständigt, falls sie einem Leukämie-Patienten als Stammzellenspender helfen können.

Um Wartezeiten bei den Blutspendeterminen zu verkürzen, hat der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes vor kurzem die Möglichkeit einer Terminreservierung über das Internet eingeführt. Die Internetadresse zur Reservierung setzt sich aus der Webseite des Blutspendedienstes und dem Namen des jeweiligen Ortes zusammen, an dem der Blutspendetermin stattfindet, also zum Beispiel www.blutspendedienst.com/ traunstein oder www.blutspendedienst.com/waging. Selbstverständlich kann man aber auch weiterhin unangekündigt und spontan während der Öffnungszeiten erscheinen. Wer zum ersten Mal Blut spenden möchte, muss lediglich über 18 Jahre alt sein und einen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass, Führerschein) mitbringen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am Donnerstag, 12. August, in der Seeoner Schule. Der nächste Doppeltermin in Traunstein findet am Montag und Dienstag, 30. und 31. August, in der Berufsschule I statt.

− red