Tittling
Blaualgen: Vorm Baden im Dreiburgensee wird gewarnt

01.08.2018 | Stand 21.09.2023, 3:21 Uhr

Vorm Baden im Tittlinger Dreiburgensee wird seit Mittwoch Nachmittag offiziell gewarnt. Der Grund: Blaualgen-Befall. Bereits am Dienstag ließ die Gemeinde Schilder aufstellen, die Badegäste darüber informierten, dass Baden nur auf eigene Gefahr möglich sei. − Foto: Lisa Neumeier

Vorm Baden im Dreiburgensee bei Tittling (Landkreis Passau) wird seit Mittwoch offiziell gewarnt. Der Grund: Geringe Sichttiefe und ein "mittlerer Befall mit Blaualgen", wie Dr. Franz Schertel vom Gesundheitsamt erklärt.

Schon am Dienstag hatte die Marktgemeinde als See-Eigner angesichts der grünlichen Färbung des Wassers und der flockigen Algenbildung Warnschilder aufgestellt, um die Badegäste zu informieren. Da hieß es noch: "Achtung, liebe Besucher, wir möchten Sie auf die geringe Sichttiefe des Sees hinweisen. Dadurch besteht erhöhte Unfallgefahr und gegebenenfalls erschwerte Hilfeleistung. Das Baden erfolgt auf eigene Gefahr". Dazu versuchte man mit Hilfe der Feuerwehr, den See angesichts der tropischen Temperaturen irgendwie noch badetauglich zu halten: Mit Schläuchen spritzten die Feuerwehrler beim Badestrand und beim Bootsverleih Wasserfontänen in den See, um so mehr Sauerstoff ins Wasser zu bringen und die Algenbildung etwas einzudämmen. Doch jetzt musste man die Reißleine ziehen.

Einen "mittleren Blaualgenbefall" habe die außertourlich am Dienstag genommene Wasserprobe am Rothauer See ergeben, wie Dr. Franz Schertel vom Gesundheitsamt bekannt gab. Denn die Badegewässer im Landkreis werden regelmäßig auf ihre Wasserqualität untersucht. Die letzte Probe vom 16. Juli war laut Dr. Schertel noch okay. Die nächste wäre eigentlich erst für 13. August geplant gewesen. Angesichts der heißen Temperaturen nahm man aber bereits jetzt weitere Proben, nachdem auch die Gemeinde laut Bürgermeister Helmut Willmerdinger diesbezüglich bei den Fachstellen vorstellig geworden war.

"Der Befall ist nicht dramatisch hoch, allerdings im mittleren Bereich", wertet der stellvertretende Gesundheitsamtsleiter Dr. Schertel die jetzt genommenen Proben, "was bei dieser Witterung auch nicht verwundert". Blaualgen, die sich bei Hitze stark vermehren, können Hautreizungen verursachen, gerade bei kleineren Kindern für gesundheitliche Probleme wie Magen-Darm-Beschwerden sorgen, wenn diese viel Wasser schlucken. Dr. Schertel rät zur Vorsicht: "Das kann noch zunehmen. Es geht nicht nur um Blaualgen, sondern auch um andere Keime, die die Gewässer bei den derzeitigen klimatischen Verhältnissen belasten". Allerdings ist der Dreiburgensee bislang der einzige im Landkreis, bei dem vorm Baden aus gesundheitlichen Gründen gewarnt wird.

− sin