Vilshofen hat eine Attraktion mehr, die BierUnterwelten. Am Samstagnachmittag wurde der Ausstellungsraum mit dem daran angeschlossenen Felsenkeller feierlich eröffnet. Jahrzehnte lang lag der 90 Meter lange Gewölbegang in Vergessenheit, angefüllt mit 500 Kubikmetern Bauschutt. Einst führte er unter mehreren Stadtplatz-Häusern hindurch zum Sudhaus der Wolferstetter Brauerei auf der Bürg.
Vilshofens Kreisheimatpfleger Rudolf Drasch hatte den Felsengang vor drei Jahren wieder entdeckt. Er lag hinter der Wand eines 20 Jahre leer stehenden Kellerlokals im Untergeschoss des griechischen Restaurants "Zorbas" am Stadtplatz. Der Stadtrat ließ nach heftigen Diskussionen den Kellergang freiräumen und beauftragte einen Planer mit der Konzeption einer Ausstellung.
Auch von politischem Widerstand, Verzögerungen und technischen Herausforderungen ließ sich Bürgermeister Florian Gams nicht beirren, er hielt an den BierUnterwelten fest. Entsprechend froh zeigte er sich bei der Einweihung am Samstag über dessen Gelingen: "Es war ein Projekt, das mich von Anfang an fasziniert hat. Dass es so schön wird, hätte ich mir nicht vorgestellt".
Das ehemalige Kellerlokal hat sich in ein kleines Museum verwandelt. Interaktiv und anschaulich informiert es über Bier und dessen Herstellung, über bayerische Wirtshauskultur, die Geschichte der Stadt Vilshofen und natürlich über deren berühmten Sohn, den Pilserfinder Josef Groll. Hinter dem Ausstellungsraum betreten die Besucher dann eine andere Welt. Der kühle, raue Fels des freigelegten Gewölbegangs lässt den mühsamen Arbeitsalltag der einstigen Brauer und ihrer Helfer erahnen. Laut Bürgermeister Florian Gams werde man bei den Gesamtkosten unter der vom Stadtrat gesetzten Grenze von 500000 Euro bleiben. Rund 300000 Euro werden in Form von staatlichen Zuschüssen wieder in das Stadtsäckel zurückfließen.
Regelmäßig zu besichtigen sind die BierUnterwelten künftig an jedem 1. Sonntag im Monat um 15 Uhr. Eine Sonderführung "BierUnterwelten" findet am Sonntag, 23. Juli, um 14.30 Uhr statt. Anmeldung ist erforderlich im Tourismusbüro, 08541/ 208112 oder -114 (Anrufbeantworter).
− heb
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