In Auto von 25-Jährigem
Kontrolle auf A3: Polizei fand eine Million Euro in Audi - Geld gehört nun dem Staat

07.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:29 Uhr

Rund eine Million Euro fand die Grenzpolizei Passau auf der A3 in einem Audi. Es war der größte Bargeldfund der niederbayerischen Polizei. Nun gehört das Geld dem Staat. −Foto: Archiv/Polizei

2020 haben Schleierfahnder auf der A3 im Landkreis Passau rund eine Million Euro Bargeld in einem Audi entdeckt - es war der größte Bargeldfund aller Zeiten der niederbayerischen Polizei. Weil sich Straftaten nicht lohnen dürfen, gehört das Geld nun dem Staat.



Bereits im Februar 2020 haben Passauer Schleierfahnder einen Audi aus dem Raum Unna auf der A3 kurz vor der österreichischen Grenze einer verdachtsunabhängigen Kontrolle unterzogen. Das teilte die Polizei am Donnerstagvormittag mit.

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Nach einer intensiven Untersuchung des Fahrzeuges und der Überprüfung der beiden Insassen, einen damals 25 Jahre alten Syrer sowie seine damals 21-jährige aus Marokko stammende Begleiterin fanden die Schleierfahnder in mehreren verschlossenen Behältnissen, die sich versteckt im Innenraum des Fahrzeuges befanden, über eine Million Euro Bargeld - zum Teil mit Gummibändern verschnürt.

Ermittlungen führten bis nach Spanien

Unter Leitung der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Passau und der europäischen Polizeibehörde Europol folgten über mehrere Monate dauernde umfangreiche Ermittlungen, die sich bis nach Spanien erstreckt haben.

Einen Zusammenhang mit einer konkreten Straftat brachten die intensiven und akribischen Ermittlungen zufolge zwar nicht. Doch den Beschlussantrag der Staatsanwaltschaft Passau bestätigte das Landgericht Passau letztendlich: Aus Sicht des Gerichts bestehen keine Zweifel an der kriminellen Herkunft des Geldes. Der Betrag wurde am 7. Juli nach Rechtskraft des Beschlusses an die Landesjustizkasse überwiesen.

Höchste Bargeldsumme im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern

Im vergangenen Jahr konnten durch die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern insgesamt rund 1,5 Millionen Euro aus mutmaßlich krimineller Herkunft vorläufig gesichert werden. „Der im Jahr 2020 gesicherte Millionenbetrag stellte die höchste Bargeldsumme die seitens der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern im Bereich des Polizeipräsidium Niederbayern für den Freistaat Bayern eingezogen worden ist“, so Polizeisprecher Günther Tomaschko.

Mit der Strafrechtsänderung aus dem Jahr 2017 können die Strafverfolgungsbehörden und Gerichte Vermögenswerte mit unklarer beziehungsweise krimineller Herkunft leichter einziehen. Der Nachweis einer konkreten strafbaren Handlung ist hierfür nicht notwendig, das heißt: der Betroffene muss nachweisen, dass er das gesicherte Vermögen auf legale Weise erlangt hat. Stamme die auf der A3 entdeckte Million Euro beispielsweise von einem Lottogewinn, so hätte der Fahrer die Auszahlung durch die Lotteriegesellschaft nachweisen können.

Auch die niederbayerischen Polizeidienststellen gemeinsam mit den Justizbehörden greifen vermehrt auf die rechtlichen Möglichkeiten zurück, um Taterträge zu sichern. „Denn Straftaten dürfen sich nicht lohnen“, so Tomaschko.

− ce