Wie aus dem Nichts kam für die rund 350 Mitarbeiter der Firma Bayerwald Fenster und Türen in Neukirchen vorm Wald (Landkreis Passau) die Nachricht vom Insolvenzantrag des Traditionsunternehmens. Zwar hatte man wohl in letzter Zeit mitbekommen, dass es Verkaufsverhandlungen gab, die angekündigte Insolvenz aber kam völlig überraschend.
Das bestätigte auch Passaus Landrat Franz Meyer, der sofort ein alarmiertes Schreiben an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger losschickte. Schließlich gehört die Firma Bayerwald zu den 20 größten Arbeitgebern im Landkreis. Meyer forderte daher eine "Allianz für den Erhalt der Arbeitsplätze", denn es gehe hier um Hunderte von Familien.
Aiwanger: Zahlen des Unternehmens "gar nicht so schlecht"
Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte nach der Kabinettssitzung, sein Ministerium bemühe sich derzeit auszuloten, welche Hilfestellung man geben könne, um den Fortbestand des Unternehmens und die Arbeitsplätze dort möglichst weitgehend zu sichern. Die Zahlen des Unternehmens seien "gar nicht so schlecht", das Unternehmen habe "gut Ware verkauft", sagte Aiwanger. Mit dem "Werkzeugkasten", der seinem Ministerium zur Verfügung stehe, von Gesprächen mit Investoren über Überbrückungskredite bis zu einem Engagement der LfA Förderbank Bayern, hoffe er, "einiges retten zu können", sagte Aiwanger.
Die Mitarbeiter der Firma Bayerwald gaben sich nach dem ersten großen Schock gestern der PNP gegenüber vorsichtig optimistisch, dass ein Investor gefunden wird und sie ihre Arbeit behalten können. Erste Gespräche mit dem Insolvenzverwalter wurden bereits geführt. Bei der Gewerkschaft IG BCE (Bergbau Chemie Energie) betont man, dass die Auftragslage bei dem Hersteller von Fenstern und Türen sehr gut sei. Der Bürgermeister von Neukirchen vorm Wald, Georg Steinhofer, hofft ebenfalls dringend auf Rettung, denn: "Was Siemens für Ruhstorf war, ist Bayerwald Fenster und Türen für uns."
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