München
Bayerns Grüne wollen Zahl der Bundestagsmandate verdoppeln

27.05.2021 | Stand 19.09.2023, 21:04 Uhr
Die beiden Grüne-Landesvorsitzenden Thomas von Sarnowski und Eva Lettenbauer. −Foto: Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Die bayerischen Grünen wollen bei der Bundestagswahl im September die Zahl ihrer Bundestagsmandate von derzeit elf mindestens verdoppeln. Dieses Ziel gaben die Landesvorsitzenden Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski am Donnerstag nach einer Klausur des Landesvorstands in München aus.

Hauptziel aber ist, der eigenen Spitzenkandidatin Annalena Baerbock ins Kanzleramt zu verhelfen und damit die nächste Bundesregierung anzuführen. "Wir spielen auf Sieg", sagte Lettenbauer. "Wir wollen Annalena Baerbock zur deutschen Bundeskanzlerin machen." Vor allem der Klimaschutz müsse in der deutschen Politik endlich den Platz bekommen, den er verdiene, argumentierten die beiden Landeschefs.

Jüngsten Umfragen zufolge scheint eine Verdopplung der Mandate für die Grünen ein gut erreichbares Ziel zu sein: Zuletzt lag die Partei in Bayern bei Bundestagswahl-Umfragen bei rund 26 Prozent. Bei der Wahl vor vier Jahren hatten die Grünen hier 9,8 Prozent geholt. Man wolle diesmal "deutlich in die 20er kommen", sagte Lettenbauer.

Viele Kritik übten Lettenbauer und von Sarnowski insbesondere an Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Der betreibe eine "Klimaschutz-Show", aber keinen echten Klimaschutz, sagte der neue Landesvorsitzende. "Die Zeit der immer neuen Ankündigungen ist vorbei wir brauchen jetzt die Umsetzung." Konkret forderte er unter anderem das Ende der Mindestabstandsregel für Windräder. "Ohne Windenergie gibt es kein klimaneutrales Bayern." Da sei die Mehrheit der Bevölkerung auch schon längst weiter als die Staatsregierung.

Zudem forderten Lettenbauer und von Sarnowski einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien und einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik mit einem flächendeckenden, verlässlichen Nahverkehr von früh bis spät. Mit einer wachsenden Partei wolle man den Takt in Bayern angeben, erklärten sie: Nachdem in den vergangenen Wochen rund 1000 Mitglieder in Bayern neu hinzugekommen seien - aktuell seien es 18 700 -, wolle man bis zur Bundestagswahl die Marke 20 000 knacken.

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