Bad Reichenhall
Bad Reichenhall auf "Arabisch": Polizei vermutet Rechte

30.08.2017 | Stand 19.09.2023, 20:04 Uhr

Mit Folien beklebt wurde dieses Ortsschild an der Kurfürstenstraße. − Foto: Johannes Geigenberger

Nach Freilassing und Berchtesgaden wurden nun auch in der Kurstadt Ortsschilder mit einer arabisierten Schriftweise von Bad Reichenhall beklebt. Am Mittwochmorgen waren laut Polizei insgesamt vier betroffene Schilder an den Ortseingängen bekannt: Und zwar am Salzstreuer, an der Luitpoldbrücke, an der Münchner Allee und an der Kurfürstenstraße. Inzwischen haben Polizei und Bauhof damit begonnen, die Aufkleber wieder zu entfernen.

Wer für diesen schlechten Scherz verantwortlich ist, darüber kann laut Polizei bisher nur spekuliert werden, auch wenn die Vermutung eines rechten Hintergrunds - insbesondere in Wahlkampfzeiten - naheliege.

Tatsächlich gibt es die Aufkleber bei einem rechtsextremen Internetblog für verschiedene Orte zu bestellen, um so vor "schleichender Überfremdung" zu warnen. Zehn Stück gibt es für 55 Euro. Der Vertreiber brüstet sich damit, dass es sich bei den Aufklebern um "original Verkehr-Signal-Folie" handele, sodass das Anbringen schlimmstenfalls als Ordnungswidrigkeit bestraft werden könnte.

So einfach ist es laut Reichenhalls Polizei-Chef Bernhard Dusch allerdings nicht: "Nun wird geprüft, ob die Schilder beschädigt wurden, also ob Sachbeschädigung vorliegt, oder es sich um ein Staatsschutzdelikt handelt." Er ruft deshalb alle Bürger auf, mögliche Beobachtungen an die Reichenhaller Polizei unter 08651/9700 zu melden. Denn da sich die Schilder in großer Höhe befinden, müssen die Verantwortlichen mit einer Staffelei oder Ähnlichem hantiert haben. "Gut möglich, dass das jemand beobachtet hat", so Dusch.

− jag

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