Zu einem Verkehrs-Chaos ist es am Freitag um kurz nach 17 Uhr auf der Hochstraße in Traunstein gekommen, wo sich der Berufs- und Einkaufsverkehr erheblich staute. "Nach Traunstein hinein und aus dem Stadtgebiet hinaus ging nichts mehr", teilte die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein erst am Montagmittag mit. Den Grund für die Behinderungen hatte eine Streife der Verkehrspolizei, die zufällig vor Ort war, schnell ausfindig gemacht: Bei einem 51-jähriger Berufskraftfahrer aus Ungarn hatte sich beim Einfahren von einer untergeordneten Straße auf die Hochstraße der Auflieger von der Sattelzugmaschine gelöst und lag letztlich nur noch auf der Hecktraverse des Lasters auf. Der havarierte Sattelzug stand quer über die Hochstraße und blockierte den Verkehrsfluss. Andere Verkehrsteilnehmer waren zum Glück nicht geschädigt worden.
Durch Niederfahren der Kurbelstützen am Auflieger konnte dieser wieder auf ein entsprechendes Niveau gebracht werden, so dass der Ungar mit seinem Sattelzug unter den Auflieger fahren und diesen einkuppeln konnte. Der Mann stellte seinen Laster schließlich an der Straßenseite ab.
An der vorderen Bodengruppe des Aufliegers befindet sich ein nach unten ragender Bolzen, der sogenannte Königszapfen, der mit der Sattelkupplungsplatte der Zugmaschine verbunden wird und somit eine sichere Verbindung zwischen den beiden Fahrzeugeinheiten herstellt. Möglicherweise war die Kupplungsplatte am Sattelzug bereits vor dem Aufsatteln zu, oder der Königszapfen war nicht richtig in die Kupplungsplatte eingerastet. Wie auch immer: Der Kraftfahrer hätte die Verriegelung vor Fahrtantritt kontrollieren müssen. Der Ungar wurde deshalb vor Ort mit einem Bußgeld im dreistelligen Euro-Bereich belegt. Den Schaden an der Zugmaschine und am Auflieger, der mehrere tausend Euro beträgt, muss der Ungar nun noch seinem Arbeitgeber erklären.
− red
