Plattling
Aschermittwochs-Tradition: Fischdampf über der Stadt

17.02.2021 | Stand 17.02.2021, 16:20 Uhr

Und der nächste Fisch geht über die Verkaufstheke: Markus Brandl (r.) und Alois Kagerbauer sind zwei von rund 20 Mitgliedern des Plattlinger Fischereivereins, die auch in diesem Jahr wieder für einen großen Andrang beim traditionellen Fischverkauf an Aschermittwoch gesorgt haben. −Fotos: Schweighofer

Bekomm ich da überhaupt noch was, wenn ich mich da hinten anstelle", will ein älterer Mann wissen. "Ja, freilich!", kommt die gut gelaunte Antwort aus der Schlange, die beim Parkplatz der Fischerstub’n um 11.15 Uhr schon fast bis auf die B8 reicht.

Mit Sicherheitsabstand und Schutzmaske warten die Leute brav im Nieselregen, um sich auch an diesem Aschermittwoch ganz nach christlicher Tradition beim Plattlinger Fischereiverein mit frisch gebackenem Dorsch, Zander oder Forelle einzudecken.

"Trotz Corona läuft es gut", sagt dann auch Vorsitzender Johannes Lehner. "Und alle halten sich wirklich an die Corona-Vorschriften." Rund 20 Vereinsmitglieder sind am Faschingsdienstag und Aschermittwoch im Einsatz, um den Menschen aus Plattling und Umgebung mit den leckeren Fischspezialitäten eine Freude zu machen. Am meisten wird an diesem Vormittag übrigens der Dorsch aus dem heißen Fett der Bottiche geangelt, gewogen und an den Mann und die Frau gebracht. "Der hat sich inzwischen durchgesetzt, weil er von den Gräten am einfachsten zu handhaben ist", berichtet Johannes Lehner.

Schon von weitem sieht man den Dampf, der aus dem Verkaufswagen der Fischbraterei Babel am Ludwigplatz aufsteigt. Ein angenehmer Duft nach frisch gebackenem Fisch liegt über dem Stadtplatz. Und auch hier hat sich um 11.30 Uhr bereits eine lange Kundenschlange gebildet.

Chef Otto Piser holt die Fische einem nach dem anderen aus dem heißen Fett. Auch er ist mit der Nachfrage zufrieden. Es laufe ähnlich gut wie in den Jahren zuvor, sagt er. Zumindest dieser Aschermittwochs-Tradition kommt Corona also nicht in die Quere...

− ds