Corona-Krise
Arbeitslosigkeit in Bayern kaum verändert - aber Lage angespannt

02.03.2021 | Stand 21.09.2023, 5:39 Uhr

−Symbolbild: Jens Kalaene/dpa

Die Arbeitslosigkeit in Bayern hat sich im Februar praktisch nicht verändert.

Die Quote verharrte bei 4,2 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Zahl der Arbeitslosen lag bei 316.632. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit allerdings deutlich gestiegen: Im Februar 2020 hatte die Quote - noch unbeeinflusst von Corona - bei 3,2 Prozent gelegen.



Der im Februar übliche leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel dieses Jahr sehr viel geringer aus. Statt um einige Tausend sank die Zahl der Arbeitslosen nur um 159.

Viele Beschäftigte weiter in Kurzarbeit

"In Anbetracht der anhaltenden Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie hält sich der Arbeitsmarkt in Bayern verhältnismäßig robust", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. "Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage angespannt ist. Die staatlichen Subventionen federn stärkere Auswirkungen ab." Viele Beschäftigte sind in Bayern in Kurzarbeit, die Zahl der Anzeigen zur Kurzarbeit ist zuletzt aber wieder gesunken.

Bayern hat nach wie vor die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer. Deutschlandweit lag sie im Februar bei 6,3 Prozent - bei leicht steigender Arbeitslosigkeit. Die niedrigste Arbeitslosigkeit in Bayern gibt es im Landkreis Eichstätt mit 2,3 Prozent, die höchste in der Stadt Hof mit 7,2. Die bayerische Arbeitsministerin Carolina Trautner (CSU) sagte, es gebe noch keinen Grund für eine positive Frühlingsstimmung aber Licht am Horizont. "Die sukzessiven Wiederöffnungen verschiedener Gewerbebereiche im März und die Aufhellung der Industriekonjunktur machen auch Hoffnung auf eine weitere Erholung des Arbeitsmarktes."

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und der DGB Bayern interpretierten die Arbeitsmarktzahlen gegensätzlich: Während der Gewerkschaftsbund erste Anzeichen einer Stabilisierung sieht, warnte der Wirtschaftsverband, die Situation sei weiter angespannt. Er kritisierte die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie, die am Dienstag begonnen haben.

− dpa