Wittibreut
Angst, in Vergessenheit zu geraten

PNP-Serie "Vereine in Corona-Zeiten" – Heute: "Kobold Freddy hilft e.V."

16.12.2020 | Stand 19.09.2023, 6:22 Uhr

Der Kobold des Hilfsvereins erinnert ein wenig an Pumuckl, doch im Vergleich zu diesem Schelm ist er ein ganz Braver. −Foto: red

Der Verein "Kobold Freddy hilft e.V." ist im ganzen Landkreis aktiv, hat aber seinen Sitz in Wittibreut. Vor neun Jahren wurde er gegründet und hat momentan 60 Mitglieder. Vorsitzender Wolfgang Berger, bekannt als Kabarettist "der Fälscher", informiert über die Situation des Vereins in Corona-Zeiten.

So arg viele Zusammenkünfte wie bei anderen Gruppen sind hier wegen der Pandemie nicht ausgefallen. Man trifft sich normalerweise nur zweimal im Jahr, einmal beim Benefizabend und ein weiteres Mal bei der Hauptversammlung. Beides konnte heuer nicht stattfinden. "Wir sind ein Hilfsverein, der Spenden entgegennimmt, diese verwaltet und sinnvoll weitergibt", so Berger. Das gehe natürlich auch jetzt noch. So gab es in diesem Jahr ein paar Spendenübergaben und man habe bei einigen "sinnvollen Dingen" finanziell mitgewirkt. Die Benefizveranstaltung im Gasthaus Zeiler war bereits geplant. Hier wurden jedes Jahr viele Spenden der Zuschauer gesammelt. Sie fiel als erstes der Pandemie zum Opfer, und zwar ersatzlos.

Immerhin konnte die Weihnachtsaktion beibehalten werden. Dabei werden an das Jugendamt für bedürftige Familien zweckgebundene Bekleidungsgutscheine über 6000 Euro gespendet.

Die ausstehende Jahresversammlung mit einer Vorstandsänderung soll nun im Januar abgehalten werden – in der Hoffnung, dass es dann möglich ist. "Wenn nicht, werden wir uns per E-Mail oder Online mit den Mitgliedern kurzschließen. Bei solchen Angelegenheiten muss man heute kreativ und flexibel sein", betont der Vorsitzende. Die Vorstandschaft kommuniziere meistens per WhatsApp oder telefonisch. "Entscheidungen werden dadurch relativ schnell und unbürokratisch getroffen, so läuft es schon seit Jahren sehr gut."

Wegen Corona gab es heuer deutlich weniger Spenden. Bezüglich der Ausgaben fiel Berger auf, dass bei den meisten Menschen die Pandemie im Vordergrund stand und deswegen auch weniger Hilfs-Anfragen kamen. In jedem Fall bestehe für einen Hilfsverein die Gefahr, durch Corona bei den Menschen in Vergessenheit zu geraten. So hofft Berger im kommenden Jahr auf eine Rückkehr zur Normalität – und natürlich, dass alle gesund bleiben.

− red