Im brütend heißen Bibliothekssaal des Regensburger Verwaltungsgerichts ging es am Mittwochnachmittag um nicht weniger als das Lebenswerk des Viechtacher Kaplans Stefan Hackenspiel.
Sein Theologiestudium, in das der Geistliche fünf Jahre seines Lebens investiert hatte, stand auf dem Spiel. Sein Anwalt Dr. Matthias Ruckdäschel erklärt den Grund für den Rechtsstreit so: "Herr Hackenspiel hat katholische Theologie studiert. Es hat noch eine einzige Prüfungsleistung gefehlt. Das Erbringen dieser Prüfungsleistung wurde ihm verwehrt, da er angeblich eine Frist versäumt habe, die in der Prüfungsordnung steht. Die Frist hat er aber nur deshalb versäumt, weil die Prüfungsleistung gar nicht angeboten worden war. Er hat deshalb Antrag auf Fristverlängerung gestellt, nach Auffassung der Universität aber zu spät, weil die Prüfungsordnung eben strenge Fristen vorsehe."
Letztlich konnten sich Stefan Hackenspiel und sein Anwalt während einer Sitzungspause außergerichtlich mit den Vertretern der Uni Regensburg einigen. Alle von Hackenspiel erbrachten Leistungen werden in das Prüfungsverwaltungssystem FlexNow eingetragen, damit hat der Kaplan sein Studium erfolgreich abgeschlossen.