Insgesamt ist er 101 Kilometer am Stück gelaufen. Die avisierte Zeit von zwölf Stunden unterbot er deutlich. Nach 10:52:47 Stunden war es vollbracht. Der junge Hauzenberger Andreas Balzer hat mit einem Spendenlauf für den "Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern e.V." (VKKK) Geld gesammelt. Es war ein großer Erfolg.
Pro gelaufenem Kilometer hatten Unterstützer einen bestimmten Geldbetrag oder eine Pauschale gespendet. Schon vor Ort hatte er einen vierstelligen Betrag einsammeln können.
Pünktlich um 5 Uhr ging es bei Regen los mit den Runden um den Staffelberg. Auf dieser Strecke war bei der Familie der Freundin ein Verpflegungszelt aufgebaut. Dort konnte sich der wackere Kämpfer mit Wasser, isotonischen Getränken, Cola, Tee, Nudelsuppe, Riegeln, Gel, Gummibärchen, Smoothies, Orangen, Wassermelone, Käsewürfeln und Salztabletten versorgen.
Insgesamt lief er 101 Kilometer. Dies bedeutet 114701 Schritte. An Höhenmetern wurden 1340 Meter überwunden. Die durchschnittliche Herzfrequenz lag bei 149 Schlägen pro Minute, die Geschwindigkeit bei 6,32 Minuten pro Kilometer. Nach nicht mal elf Stunden war es geschafft. Während des Laufes hatten sich immer wieder Leute an den Straßenrand oder an Bushäuschen gestellt, um ihn anzufeuern. Das habe ihm einen riesigen Auftrieb gegeben, erklärte Balzer.
Einmal sei der zweieinhalb Jahre alte Adrian aus der Familie der Freundin unter großem Applaus ein Stück mitgelaufen. Weitere Mitläufer, natürlich coronakonform mit entsprechenden Abständen, kamen aus Hauzenberg, Obernzell, Deggendorf, Fürsteneck und Schwarzenberg. Die Mitlaufdistanzen betrugen zwischen 1,6 und 52 Kilometer.
Auf den sieben Runden um den Staffelberg sei alles super gelaufen, erzählt er der PNP. Seine Beine seien locker gewesen, mental habe es noch keine Tiefen gegeben. Er sei aber froh gewesen, als die Streckenführung dann zu den Freudenseerunden gewechselt habe. Da hatte er die Höhenmeter überstanden.
Am Freudensee habe es auch immer wieder neue Mitläufer oder Radbegleiter gegeben, was ihm sehr geholfen habe, die sehr lange Distanz durchzustehen. Ab Kilometer 75 sei es für ihn dann schlagartig "richtig schwer" geworden.
Es habe sich angefühlt, als hätte er Gewichte an den Beinen gehabt. Der Spendengedanke im Hinterkopf habe ihn aber weiter angetrieben. Gleiches gilt für die Anfeuerungsrufe vom Wegesrand. So konnte er trotzdem seine Geschwindigkeit beibehalten.
Auch nach den notwendigen Verpflegungen sei es ihm immer schwerer gefallen, sich wieder aufzuraffen und in Bewegung zu setzen. Irgendwie habe er sich dann bis zu Kilometer 100 durchgekämpft. Von Mitläufern begleitet und von Zuschauern beklatscht, trabte er schließlich überglücklich durch ein Absperrband an der Verpflegungsstelle ins Ziel.
Mit einem zufriedenen Grinsen verriet Andreas Balzer, dass er die Laufschuhe erst einmal für ein paar Tage in die Ecke stellen und es sich auf der Couch gemütlich machen würde.
Trotz zweier großer dicker Blasen war Andreas Balzer aber bereits zwei Tage später wieder spazieren, wenngleich langsam und über eine kurze Distanz.
Der Spendenaufruf hat schon jetzt großen Erfolg gezeigt. Spontan hatte er vor Ort einen vierstelligen Betrag einsammeln können. Viele, teilweise auch unbekannte Menschen hatten ihm ein Kuvert in die Hand gedrückt. Vom VKKK hat er erfahren, dass mittlerweile über 3400 Euro auf deren Konto eingelaufen seien. Leider dürfe man ihm aber die Namen der Spender aus Datenschutzgründen nicht mitteilen, sagt er.
Andreas Balzer wäre daher froh, wenn sich die einzelnen Spender bei ihm kurz per Email andreas.balzer89@web.de melden würden, er möchte sich bei ihnen dann für die Unterstützung bei seinem Projekt bedanken.
Wer noch spenden möchte, hat jederzeit die Gelegenheit dazu. Die Gelder gehen an den VKKK Ostbayern unter IBAN: DE59 7509 0000 0000 0500 40 mit dem Verwendungszweck "Spendenlauf-Balzer". Der Verein erfüllt unter anderem Herzenswünsche kranker Kinder.
101 Kilometer in den Beinen: Andreas Balzer nach vollbrachter Großtat.
