Altöttinger Experte
An den Hundstagen besonders auf die Vierbeiner achten

01.08.2021 | Stand 22.09.2023, 1:14 Uhr

Ein Dackel in vollem Lauf: Gerade im Sommer sollten Hundebesitzer darauf achten, dass sich ihre Tiere nicht überanstrengen. −Foto: BJV

Der Sommer und die großen Ferien sind da. Und damit auch die sogenannten "Hundstage". Warum man an diesen besonders auf Vierbeiner achten sollte, erklärt der Vorsitzende des Jagdschutz- und Jägervereins Altötting.

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Scharenweise zieht es die Menschen in Biergärten und an Seen. "An den jetzigen Hundstagen dürfen aber die Bedürfnisse der Vierbeiner nicht vergessen werden: Hunde können nicht schwitzen wie wir. Durch Hecheln alleine können sie die Hitze auch nicht kompensieren. Grundsätzlich gilt: Hunde bei Hitze niemals im Auto zurücklassen, auch nicht für kurze Zeit", appelliert Ludwig Unterstaller, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins Altötting.



Das Innere des Fahrzeugs kann – selbst, wenn es im Schatten steht und die Fenster geöffnet sind – innerhalb weniger Minuten zur tödlichen Hitzefalle werden. Schon bei Außentemperaturen ab 15 Grad kann sich der Innenraum schnell extrem aufheizen. Auch vermeintliche Schattenplätze können durch die Wanderung der Sonne eine halbe Stunde später der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Etliche Hersteller bieten Hilfsmittel an, damit Hundebesitzer Fenster oder Kofferraum ihres geparkten Fahrzeuges geöffnet lassen können. Aber auch teilweise geöffnete Autofenster gewährleisten im Sommer in der Regel keine ausreichende Luftzirkulation. "Schon nach kurzer Zeit droht der Hitzeschock", sagt Unterstaller.

Was sind überhaupt diese Hundstage? "So bezeichnet man umgangssprachlich die Tage zwischen dem 23. Juli und 23. August. Sie gelten als die heißeste Zeit des Sommers. Ihren Namen verdanken sie aber nicht unseren Vierbeinern, sondern dem Aufgang des sogenannten Hundssterns Sirius", weiß der Jäger-Vorsitzende.

Tipps des Jäger-Vorsitzenden

Falls der Hund gerne am Fenster sitzt, sollte es während der Fahrt besser geschlossen sein. Der erfrischende Fahrtwind könne bei dem Tier schnell zu einer schmerzhaften Bindehautentzündung führen.

Beim Einkaufen mit dem Hund gelte: Vor dem Geschäft nicht in der prallen Sonne anleinen. Das Tier gehe auf heißem Asphalt "wie auf glühenden Kohlen". Auch sei darauf zu achten, dass der Hund regelmäßig frisches Wasser zu trinken bekommt. Auch das Fell sollte gegebenenfalls benetzt werden. Fahrradfans sollten daran denken, dass der Hund während der heißen Stunden nicht neben dem Fahrrad mitlaufen sollte. Spaziergänge in der Mittagshitze seien weder für Herrchen und Frauchen noch für den Hund ein Vergnügen. Erfrischend sei auch ein Bad im See.

Zur Reisezeit spielen sich jährlich Dramen ab

Auch die Frage nach der besten Aufenthaltsmöglichkeit während der Urlaubsreise der Hundebesitzer kommt Unterstaller zu sprechen. "Wer sein Haustier nicht mit in den Urlaub nehmen kann und will, muss sich rechtzeitig um die Unterbringung des Tieres kümmern. Zur Reisezeit spielen sich jährlich Dramen ab: Hunde und Katzen, Kleintiere und sogar Vögel werden zurückgelassen oder einfach an der Straße oder im Wald ausgesetzt, weil die Familie verreisen will und sich nicht rechtzeitig um den Verbleib des Familienmitglieds gekümmert hat." Viele der ausgesetzten Tiere würden überfahren oder streiften herum und ernährten sich mangels Alternative von Wildtieren.

Der Bayerische Jagdverband bitte alle Haustierhalter dringend, sich rechtzeitig um die Unterbringung ihrer Vierbeiner in Tierpensionen oder bei geeigneten Personen im Freundes- oder Bekanntenkreis zu kümmern. Und wer sein Haustier mit auf Reisen nehmen will, sollte daran denken, rechtzeitig die notwendigen Impfungen vom Tierarzt vornehmen zu lassen. Die Reisebestimmungen für Urlaubsländer innerhalb und außerhalb der Europäischen Union sind unterschiedlich. Ein Heimtierausweis der Europäischen Union sei in vielen Fällen Pflicht.

− red