Vier-Punkte-Plan
Amateurfußball vor Saisonabbruch: Bayerischer Fußball-Verband setzt Ultimatum

30.03.2021 | Stand 21.09.2023, 3:30 Uhr

−Symbolbild: Lakota

Nach einem Brandbrief von 17 Landes- und Bayernligisten hat sich die Spitze des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) am Montagabend getroffen und hat ein konkretes Abbruchszenario entworfen.

In einem Vier-Punkte-Plan haben Präsident Dr. Rainer Koch und seine Mitstreiter ein Abbruch-Szenario zusammengestellt. Quintessenz: Kann bis 3. Mai bayernweit kein "nahezu uneingeschränkter Trainingsbetrieb" stattfinden, wird die Saison abgebrochen. Dies gilt für Frauen, Herren, Juniorinnen und Junioren gleichermaßen.



Abbruch-Regelung Ligapokal:

Ist ab dem 19. April (bis zu diesem Datum wurde der Lockdown vorerst verlängert) kein flächendeckender Trainingsbetrieb mit Kontakt in Bayern möglich, wird der Ligapokal abgebrochen. Er wird als Zusatzwettbewerb auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene gestrichen. Damit sollten eigentlich zusätzliche Aufsteiger bzw. Nicht-Absteiger ausgespielt werden. Für den Ligapokal der Regionalliga Bayern (dort wird unter anderem ein DFB-Pokal-Teilnehmer ausgespielt) gilt die Abbruch-Regelung nicht. Dort müsse zusammen mit den betreffenden Vereinen eine gesonderte Entscheidung getroffen werden, so der BFV.

Abbruch-Regelung Ligen:

Einen sofortigen Abbruch der Spielzeit gibt es nicht. Stattdessen hält sich der BFV noch eine kleine Rest-Hoffnung offen – auch wenn die angesichts der steigenden Infektionszahlen eher theoretischer Natur ist. Sollte bis spätestens 3. Mai kein uneingeschränkter Trainingsbetrieb möglich sein, müsse man über einen Abbruch der Verbandsspielrunden abstimmen. In die Entscheidung sollen die Vereine in einer Umfrage einbezogen werden. Für den Fall des Abbruchs hat der BFV bereits vorgesorgt und die sogenannte Quotienten-Regelung (Spielordnung §93 SpO) eingeführt. Relegationsspiele würden entfallen.

Spielbetrieb mit Tests nicht durchführbar:

Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter der Voraussetzung, dass von jedem Spieler ein aktueller negativer Corona-Test vorgelegt werden muss, sei in der Fläche nicht denkbar, schreibt der BFV. Unter den aktuellen staatlichen Rahmenbedingungen sei das schlicht nicht realisierbar.

Toto-Pokal vorerst unverändert:

Der Toto-Pokal soll in seinem Modus bis auf Weiteres nicht verändert werden. Für dessen Durchführung hat der BFV noch länger Zeit. Hier wird ein Teilnehmer an der 1. DFB-Pokalrunde im August ausgespielt. "Bezüglich der möglichen Fortführung des Toto-Pokal-Wettbewerbs bzw. der Ermittlung des Teilnehmers an der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde wird ein separater Vorschlag im Dialog mit den noch im Wettbewerb befindlichen Vereinen durch den Verbandsvorstand erarbeitet", schreibt der BFV. Am Abend spielen die Drittligisten Türkgücü München und TSV 1860 München den ersten Viertelfinalisten aus (20.30 Uhr / Sport 1).