Die Grenzen sind für viele wieder dicht, der Kontakt zwischen drent und herent deutlich erschwert, das lange Zeit als überwunden gelaubte Trennende tritt wieder in den Vordergrund. Doch während die Kontrollorgane Österreichs und Bayerns in der Coronazeit vor allem Gesundheitsatteste und Arbeitsbescheinigungen im Blick haben, galt ihr Hauptaugenmerk in früheren Grenzepisoden ganz anderen Dingen: Schmuggelware. Vor allem in den ersten Nachkriegsjahren hatten sie damit alle Hände voll zu tun. Was mit Zigaretten begann, schwenkte bald zu Kaffee um. So mancher riskierte dafür sein Leben – und verlor es auch, wie ein Blick ins Archiv der PNP zeigt.
Mit der Anhebung der Kaffeesteuer fing alles anGut 70 Jahre heißt es dafür in die Vergangenheit zurückzugehen. Der Weltkrieg lag erst ein paar Jahre zurück, das Wirtschaftswunder stand noch aus. Kaffee aber wurde auch damals in rauen Mengen getrunken. Nur konnte ihn sich ab Ende 1948 auf bayerischer Seite kaum noch jemand leisten. Denn am 30. September 1948 wurde die Kaffeesteuer in Westdeutschland auf zehn Mark pro Kilo Rohkaffee und 14 Mark je Kilo Röstkaffee angehoben. Im Laden konnte das Kilo Kaffee damit schnell knapp 30 Mark kosten – astronomische Preise für den damaligen Durchschnittsverdiener.
