Wallerfing
ALE Niederbayern fördert Nahwärmenetz mit 400.000 Euro

23.08.2022 | Stand 21.09.2023, 1:53 Uhr

Das Nahwärmnetz ist ein zukunftsweisender Beitrag zum Klimaschutz: Den Zuwendungsbescheid dafür überreichte Michael Kreiner (Mitte), stv. Leiter ALE Niederbayern, an Bürgermeister Hans Eigner (l.) und Kämmerer Thomas Hölzl. −Foto: ALE

Es ist ein Projekt mit Vorbildcharakter: In Wallerfing entsteht ein Nahwärmenetz, das öffentliche Einrichtungen so-wie private Anschlüsse in einem Neubaugebiet mit klimaneutraler Energie versorgen soll.

Verwendet werden dazu ausschließlich Hackschnitzel aus der Region. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern fördert laut eigener Pressemitteilung die Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung mit 400000 Euro. Den Zuwendungsbescheid hat jetzt stellvertretender Amtsleiter Michael Kreiner offiziell an Bürgermeister Hans Eigner übergeben.

Das Thema Energie ist aktueller denn je. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat laut ALE deutlich vor Augen geführt, wie abhängig Deutschland in Sachen Energieversorgung ist. Dazu komme der Klimawandel, der ein hohes Maß an Verantwortung und Gestaltungswillen erfordere. "Vor allem die Kommunen haben einen wichtigen Anteil am Gelingen der Energiewende", betonte Kreiner bei der Übergabe des Förderbescheides. Das ALE Niederbayern unterstütze diese auf vielfältige Weise beim Umstieg weg von der fossilen hin zu einer regenerativen, möglichst CO2- neutralen Energieversorgung.

Bürger können sich einbringen

Wichtig dabei sei, dass sich Bürgerinnen und Bürger von Beginn der Planung bis zur Fertigstellung der Anlagen in die Projektphasen einbringen können, betonte Kreiner. Denn: "Es ist ihr Umfeld, das sich durch den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter verändert." Umso mehr freue es ihn, dass die Bürger in Wallerfing die Zeichen der Zeit schon früh erkannt haben und das Nahwärmenetz jetzt Realität werden kann.

An das neue Heizhaus, eine kommunale Einrichtung, werden Privatanwesen und öffentliche Einrichtungen angeschlossen. So werden künftig auf einer Leitungslänge von 1650 Metern und einer erzeugten jährlichen Wärmeleistung von 1000 MW/h die Mittelschule, ein Baugebiet aus dem Jahr 1995 und ein Neubaugebiet – insgesamt rund 45 Gebäude – mit Wärme versorgt. Dadurch können 225 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Ortsansässige Waldbauern liefern Hackschnitzel

Die Hackschnitzel werden ausschließlich durch ortsansässige Waldbauern angeliefert. Die Kesselleistung liegt bei 500 kW. Über Solarmodule erfolgt eine solarthermische Heizunterstützung, zusätzlich wird eine Photovoltaik-Anlage auf dem Heizhaus zur Eigenstromversorgung angebracht. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Dass das Nahwärmenetz in Wallerfing Vorbildcharakter für andere Kommunen hat, davon ist auch Dr. Thomas Kerscher, Energieexperte und zuständiger Maßnahmenbetreuer am ALE Niederbayern, überzeugt. "In Zeiten der Energiewende müssen wir uns intensiv mit den Themen Energiesparen, Energieeffizienz und regenerative Energieerzeugung auseinandersetzen." Mit dem Heizhaus in Wallerfing komme man dem Ziel, in der Region vor allem erneuerbare Wärmeenergie zu nutzen, wieder ein Stück näher.

Bürgermeister Hans Eigner bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit dem ALE im Rahmen der Dorferneuerung und freute sich, dass mit dem Nahwärmenetz ein weiterer Meilenstein in Angriff genommen wird, der den Ort fit für die Herausforderungen der Zukunft macht.

− oz