Passau
Ärger um Bayern-Ticket: "Familienunfreundliche Regelung"

25.04.2017 | Stand 21.09.2023, 6:35 Uhr

62 statt 37 Euro musste der Passauer bezahlen. Der Grund ist eine unzeitgemäße Regelung der Deutschen Bahn. − Foto: Jäger

Grundsätzlich ist das Bayern-Ticket ja eine feine Sache, gerade in Anbetracht der oftmals recht gesalzenen regulären Fahrpreise. Doch eine seltsame archaische Regelung hat einen Passauer Familienvater kürzlich einiges an Nerven und zusätzliches Geld gekostet.

Ab 25 Euro können Einzelpersonen damit durch ganz Bayern gondeln, für jeden weiteren Reisenden fallen in Gruppen von maximal fünf Personen lediglich sechs Euro zusätzlich an. Besonders angenehm scheint die Familienregelung: Ein bis zwei Erwachsene können ihre eigenen Kinder kostenlos mitnehmen. Das klingt familienfreundlich, doch hier verbirgt sich ein Fallstrick: Die Kinder dürfen nicht älter als 14 Jahre sein.

Der Passauer wollte dieses Angebot ausnutzen und mit seiner Frau und den beiden Töchtern, 12 und 15 Jahre alt, einen Ausflug nach München unternehmen. Da die ältere Tochter nicht mehr umsonst mitfahren durfte, löste der Mann ein Bayern-Ticket um 37 Euro: 25 davon der Grundpreis plus zweimal sechs Euro für seine Frau und die als "Erwachsene" geltende 15-jährige Tochter. Das Problem: Sobald mehr als zwei "Erwachsene" das Ticket verwenden, erlischt automatisch das Recht, die Kinder gratis mitzunehmen.

"Das hat uns die Schaffnerin ganz freundlich, aber bestimmt erklärt", erinnert sich der Passauer. Er wollte sechs Euro für seine Jüngste draufzahlen, was jedoch nicht möglich war, da bereits gelöste und beschriftete Tickets im Nachhinein nicht mehr verändert werden dürfen. Die Lösung: Seine Frau und die ältere Tochter nutzten das bereits vorhandene Bayern-Ticket für drei Personen, er und die Jüngste mussten ein neues um 25 Euro lösen. Aus den geplanten 37 wurden also 63 Euro Fahrtkosten. Hätten sie von Anfang an ein Bayernticket für vier Erwachsene erworben, wären es 42 Euro gewesen.

− jmu



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