A-Kaiser GmbH nach Insolvenz auf Erfolgsspur

Automobil-Zulieferer beschäftigt über 600 Mitarbeiter und setzt auf eigenes Know-how – VW, Daimler und BMW zählen zu den Großkunden

17.06.2017 | Stand 17.06.2017, 4:00 Uhr

Rundgang in der Produktionshalle von A-Kaiser in Aicha: Personalleiter Franz Wagner (v.l.) und Teamleiter Klaus Kasberger erklären die Fertigung eines Kupplungsgehäuses den Gästen 2. Bürgermeister Alois Kreipl und Landrat Franz Meyer. Mit dabei die Azubis Daniel Meyritz und Alexander Moosbauer, stellvertretender Produktionsleiter Tino Drexler, Teresa Geier, Teamleitung Finanzverwaltung, Dr. Klaus Stein, Geschäftsführung Agentur für Arbeit, Heidi Taubeneder, Wirtschaftsreferentin des Landkreises, Azubi Marina Brückl und Vertriebsleiter Sebastian Thiele. − Foto: Ehm-Klier

Aicha vorm Wald. Vom drohenden Ende zurück auf Erfolgskurs: Gut drei Jahre ist es her, dass die damalige Kaiser GmbH erst in die vorläufige, dann die endgültige Insolvenz ging. Im Juni 2014 stieg der indische Industriekonzern Amtek ein. Es war die Rettung. Die 700 Maschinen bei der A-Kaiser GmbH, so der neue Firmenname, sind heute so gut wie voll ausgelastet. Rund 600 Mitarbeiter fertigen Teile für die Automobilindustrie. VW zählt zu den Hauptkunden, aber auch Daimler und vor allem BMW ordern immer mehr Teile in immer größeren Stückzahlen in Aicha.

Landrat Franz Meyer hört solche Erfolgsgeschichten gerne: "A-Kaiser gehört zu den Top-Ten im Landkreis", betonte er jüngst beim Termin im Rahmen von "Landrat trifft Wirtschaft". Zur Abordnung gehörten Wirtschaftsreferentin Heidi Taubeneder, Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, sowie Aichas Bürgermeister Georg Hatzesberger und sein Stellvertreter Alois Kreipl. Personalchef Franz Wagner, Vertriebsleiter Sebastian Thiele sowie Finanzchefin Teresa Geier stellten das Unternehmen, dessen Hauptsitz seit 2004 im Industriegebiet Aicha ist, vor.

Erstmals bei einem Termin von "Landrat trifft Wirtschaft" zählten auch Auszubildende zur Runde. Marina Brückl, Alexander Moosbauer und Daniel Meyritz erzählten von ihren eigenen Projekten wie der Organisation des Azubi-Tages mit rund 40 Teilnehmern. 13 junge Leute werden als Zerspanungs- und Industriemechaniker, Elektroniker und Fremdsprachen-Industriekaufleute ausgebildet. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur erhalten auch junge Leute mit weniger guten Zeugnissen eine Chance, berichteten Franz Wagner und Agenturchef Stein.

Seit der Übernahme durch Amtek wurden sechs Millionen Euro investiert – in Maschinen, aber auch in die Modernisierung der Gebäude. Weitere vier Millionen Euro folgen in den kommenden Jahren. Der Präsentation von Vertriebsleiter Thiele war zu entnehmen, dass der Umsatz 2016 mit 91,8 Millionen die Erwartungen übertraf (90 Millionen Euro) und in diesem Jahr mit 94,6 Millionen sogar 15 Prozent über dem Plan liegt.

Tausende von Getriebe- und Kupplungsgehäuse, Schalträder, Lagerdeckel für Kurbelwellen, aber auch Pleuelstangen für Nutzfahrzeughersteller Deutz und Bremsscheiben laufen in Aicha täglich von den Bändern: "Tendenz steigend", berichtet Vertriebsleiter Thiele von vielversprechenden Verhandlungen in Wolfsburg und in München. "In so gut wie jedem VW weltweit ist ein Teil von uns", berichtet Franz Wagner.

An vielen Bändern sind die Kapazitätsgrenzen erreicht, zum Teil wird im vier-Schicht-Betrieb gearbeitet. 140 so genannte Leiharbeiter sind im Unternehmen, "um flexibel sein zu können", so Wagner. Einen Werksvertrag sieht der Personalleiter als "nicht zukunftsfähig", weshalb er Ende des Monats ausläuft. Vielmehr setzt das Unternehmen auf Effizienz und eigenes Wissen. Es gibt einen eigenen Maschinenbau mit 18 Beschäftigten, der sich mit Ein- und Umrüstung oder Modernisierung der Maschinen beschäftigt, mit Industrie 4.0 und Automatisation sind neun Mitarbeiter befasst.

Auf dieses erfolgreiche Unternehmen im Ort ist Bürgermeister Georg Hatzesberger stolz: "Das muss man auch selbstbewusst darstellen", betonte er, denn: "Viele wissen gar nicht, was für hervorragende Firmen wir haben."

− ek