Im Gedenken an Hans Vonderthann

Götschenfuchs mit Rekordbeteiligung – Kathrin Angerer und Stefan Knopf die Schnellsten

18.02.2020 | Stand 18.02.2020, 4:00 Uhr

Ausgestattet mit Stirnlampen warteten die Teilnehmer auf den Startschuss. −Fotos: Wechslinger

Bischofswiesen. Wie beliebt der im Dezember 2018 verstorbene Bergenthusiast Hans Vonderthann war, bewies die Rekordbeteiligung von 90 Skibergsteigern am 19. Götschenfuchs des WSV Bischofswiesen. Am 29. Februar folgt ein weiteres Skibergsteiger-Rennen mit dem 29. Saghäusl-Gedächtnislauf auf das Roßfeld. Den Saisonabschluss im Berchtesgadener Land bildet sodann die Watzmann Gams im Frühjahr.

Hans Vonderthann erfand im Jahr 2001 den Götschenfuchs. 18 Mal folgten die Skibergsteiger aus Nah und Fern Vonderthanns Einladung. Trotz Krankheit, plante er auch das Rennen im vergangenen Jahr. Doch dann starb der Bergsportfreund, und so fand der Götschenfuchs im Vorjahr nicht statt. Der Bruder des Verstorbenen, Christian Vonderthann, organisierte mit vielen Freunden und dem WSV Bischofswiesen nun den Gedächtnislauf, wobei der Götschenfuchs erstmals als Abendveranstaltung durchgeführt wurde.

Regen und Wärme schlecken Schnee wegBis Mitte der vergangenen Woche hätte die Veranstaltung noch ab dem Reißenlehen beginnen können, doch der Regen und die Wärme schleckten den wenigen Schnee in Talnähe weg. So wurde der Start zur Talstation der Götschenlifte verlegt. Der Hans-Vonderthann-Gedächtnislauf führte so als Vertikalrennen über 402 Meter Höhenunterschied und eine Länge von 2,6 Kilometern. Nicht weniger als 90 Teilnehmer, viele sogar aus Österreich, kamen in liebevoller Erinnerung an den Berchtesgadener Sportpromotor, der 2005 auch den Stöhrhauslauf ins Leben gerufen hatte. Die Startnummer "1" blieb für Vonderthann frei.

Mit dem Startkommando machte sich die Meute auf den Weg. Nationalmannschaftssportler Stefan Knopf ließ von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer als Erster im Ziel sein würde. Josef Huber war der Einzige, der das schnelle Tempo von Knopf mit etwas Abstand mitgehen konnte. Dies soll jedoch die Leistungen der anderen nicht schmälern. Denn während Knopf und Huber ihren Sport professionell betreiben, handelte es sich beim übrigen Feld um Hobbysportler. Die bemerkenswertesten Teilnehmer waren der 60-jährige Anton Herbst, ein Musikant aus Unken, der es gemütlich angehen ließ und wie viele Musikanten im Gedenken an Hans Vonderthann teilgenommen hat. Ebenso sportlich war das Verhalten des Ramsauers Christian Deutinger. Nachdem er die Felle vergessen hatte, dauerte es eine Weile, bis man Ersatzfelle aufgetrieben hatte. So startete Deutinger knapp eine Viertelstunde später, ließ sich aber den Erinnerungslauf nicht nehmen.

Den Sieg bei den Frauen holte sich die frisch gebackene Deutsche Meisterin vom Jennerstier, Kathrin Angerer vom Almberg. In der Masterklasse der schon etwas älteren Skibergsteiger hielt der Gerer Michael Hasenknopf den dreimaligen Götschenfuchssieger Martin Schider aus Unken mit zehn Sekunden auf Abstand und kürte sich mit guter Zeit zum Sieger. Beachtenswert waren aber auch die Zeiten der folgenden Altersklassenläufer. Am Start war auch wieder der Vorstand der SG Au’85 Michael Köppl, der natürlich hofft, dass auch zum 29. Saghäusl Anderl-Gedächtnislauf am 29. Februar viele Skibergsteiger kommen.

Im Anschluss an das Rennen fand in der "Pfaffenalm" die zünftige Siegerehrung statt, die von Helmut Stutz professionell moderiert wurde. Danach spielten die Musikantenfreunde von Hans Vonderthann bis spät in den Abend auf.

− pcw