Bad Reichenhall
500 Gebirgsjäger im Corona-Einsatz: Stallweihnacht abgesagt

Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 Maik Keller angesichts des nächsten Mali-Einsatz: "Ich muss haushalten"

18.11.2021 | Stand 21.09.2023, 21:54 Uhr

Während am Donnerstagmittag die ersten, hoffnungsvoll aufgebauten Hütten nach der Absage des Christkindlmarktes abgebaut wurden, kam die nächste traurige Nachricht: Auch die Reichenhaller Stallweihnacht kann angesichts des Infektionsgeschehens, der Überlastung des Klinikpersonals und der Amtshilfe der Gebirgsjägerbrigade 23 heuer nicht stattfinden. −Foto: Sabine Zehringer

Auf die traditionelle Stallweihnacht des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230 in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall muss nun doch verzichtet werden.

Das teilte die Gebirgsjägerbrigade 23 am Donnerstagmittag mit. Nicht nur die aktuelle Lage in den Kliniken und Intensivstationen, sondern insbesondere auch der exponentielle Anstieg der Amtshilfeanträge im Rahmen der Corona-Pandemie hat Kommandeur Maik Keller veranlasst, abzusagen. 500 seiner Soldaten unterstützen bereits den zivilen Infektionsschutz. Auch das Landratsamt Berchtesgadener Land hofft auf 70 Bundeswehrkräfte, 45 für die Kliniken und 25 für die Behörde.

Weiterer Bedarf an Amtshilfe zeichnet sich ab

Auch die Gebirgsjägerbrigade 23 ist, wie der Rest der Bevölkerung, von den aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Corona-Virus und den damit einhergehenden Einschränkungen für das öffentliche Leben betroffen, heißt es in der Pressemitteilung aus der Hochstaufen-Kaserne.

Die aktuelle Priorisierung des Personals für die Amtshilfeeinsätze in Gesundheitsämtern und Krankenhäusern, in Verbindung mit den bevorstehenden Einsatzverpflichtungen in Mali, sind demnach wesentliche Gründe für die Absage der Stallweihnacht.

"Ich muss mit meinen Ressourcen haushalten. Der erneut signifikant steigende Bedarf an Amtshilfe der zivilen Behörden bzw. Krankenhäusern und der bevorstehende Einsatz haben jetzt Priorität", erläutert Brigadegeneral Maik Keller.

Als "helfende Hände" in Kranken- und Pflegeeinrichtungen

"Darüber hinaus wäre eine Durchführung – trotz der geplanten 2G-Regelung– mit Blick auf das dynamische Infektionsgeschehen und die derzeitige Lage in den Krankenhäusern und Intensivstationen schwierig." Inzwischen sind nach Angaben des Stabs wieder über 500 Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 in Amtshilfeeinsätzen im gesamten südbayerischen Raum gebunden, Tendenz steigend.

Sie werden hauptsächlich zur Unterstützung der Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung und bei administrativen Tätigkeiten als "Helfende Hände" in Kranken- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt.

"Die Einsatzbereitschaft meiner Soldatinnen und Soldaten zur Bekämpfung der Pandemie hat absoluten Vorrang. Daher ist eine Durchführung der Stallweihnacht – inklusive der Kinderstallweihnacht – auch in diesem Jahr leider nicht möglich", so Maik Keller.

Karten für nächstes Jahr nutzen oder zurückgeben

Bereits erworbene Eintrittskarten behalten auch für die nächste Stallweihnacht ihre Gültigkeit. Eine Rückerstattung der Karten für die Veranstaltungen vom 8. bis 11. Dezember ist ebenfalls möglich. Fragen zur Rückerstattung können unter ✆08651/792208 gestellt werden. Nun liegt die Hoffnung nicht nur der Gebirgsjägerbrigade 23, nächstes Jahr das besinnliche Krippenspiel in der Hochstaufen-Kaserne wieder in gewohnter Weise durchführen zu können.

− red