Burghausen
50 neue Kindergartenplätze ab Frühjahr 2023

ZULF-Kita: Pfarrsaal wird zum Kindergarten – Zwei neue Gruppen entstehen, um den großen Bedarf an Plätzen zu decken

26.08.2022 | Stand 20.09.2023, 21:19 Uhr

Im Pfarrsaal ZULF soll ab Ostern ein Bewegungsraum für 50 Kindergartenkinder entstehen. Kirchenpfleger Thomas Laumann und Bürgermeister Florian Schneider begutachteten den Raum.

Lange war es in der Schwebe, nun ist es offiziell: Die in der Stadt dringend benötigten Kindergartenplätze werden in den Räumen der Pfarrei Zu unserer Lieben Frau (ZULF) entstehen, das teilte die Stadt am Freitag mit. "Wir schaffen aktuell im Eiltempo 50 neue Kindergartenplätze in den Räumen der Pfarrei Zu unserer Lieben Frau", erklärt Bürgermeister Florian Schneider. In ZULF werden bereits 130 Kinder betreut, mit den neuen Plätzen sind es etwa 180, weswegen die Einrichtung geteilt und eine zweite Leiterin eingestellt wird, wie Pfarrer Erwin Jaindl gegenüber dem Anzeiger mitteilte. Diese sei intern bereits gefunden. Mit der Leiterin des Kita Liebfrauen, Esther Wallinger, beginnt sie demnächst auszuarbeiten, was alles für die neuen Gruppen benötigt wird, sagt Jaindl.

Jedes Jahr eine neue Herausforderung

Vonseiten der Stadt heißt es, dass man jedes Jahr aufs Neue vor die Aufgabe gestellt werde, genügend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen – das heuer noch einmal mehr, da ab Herbst auch die ukrainischen Kinder in die Kita gehen dürfen. Seitdem der rechtliche Anspruch zur Kinderbetreuung besteht, stelle das viele Städte und Gemeinden zusätzlich vor erhebliche Herausforderungen, so auch die Stadt Burghausen.

Auch wenn es von der ersten Idee, den ZULF-Kindergarten auszubauen, bis zur Realisierung über ein Jahr dauern wird, ist Bürgermeister Schneider trotzdem zufrieden mit dem Tempo. "Was kaum jemand weiß, sind die Gremien, die alle befragt werden müssen, damit die Stadt mit den Ingenieuren und Planern loslegen kann", sagt er.

Zunächst habe der Bürgermeister mit Pfarrer Erwin Jaindl und ZULF-Kirchenpfleger Thomas Laumann gesprochen, ob es durch die Eröffnung und Schaffung des ZULF.Punkt möglich wäre, den Pfarrsaal im Pfarrheim für die dringend benötigten Kitaplätze zu bekommen. Die Räume sind mit etwa 230 Quadratmetern gut geeignet, damit zwei Gruppen von jeweils 25 Kindern Platz finden und auch der gesetzlich geforderte Bewegungsraum integriert werden kann. "Wir haben zunächst in der Kirchenverwaltung darüber gesprochen, dann musste der Pfarrgemeinderat seine Zustimmung erteilen. Das tat er einstimmig", erklärt Thomas Laumann. Auch das Landratsamt musste zustimmen, das z.B. prüft, ob der Platz ausreicht für etwa den Bewegungsraum, die sanitären Anlagen, die Größe des Außenbereichs u.v.m. Und am Ende muss auch der Träger, die Pfarrcaritas, zustimmen und eine Betriebsstätten-Genehmigung erteilen sowie das Personal gefunden werden. Und dann braucht es ein Planungsbüro, das schnellstmöglich auf den Punkt plant, ausschreibt und die benötigten Firmen findet. Das ist in diesem Fall das Ingenieurbüro Wagner mit Bauleiterin Martina Weilbuchner.

Im September starten die Abbrucharbeiten

"Das alles haben wir in überdurchschnittlicher Geschwindigkeit geschafft. Das Ergebnis werden wir im März präsentieren. Aus den Räumen, die der ZULF-Pfarrei mehr als 50 Jahre als Pfarrsaal dienten wird dann eine eigene Kita geworden sein", erklärt Schneider.

Im September starten noch die Abbrucharbeiten im Pfarrheim ZULF. "Zwischenwände müssen weichen, die Holzdecken müssen alle raus, Durchbrüche für Notausgänge werden benötigt, Fluchtwege werden entstehen", sagt Bauleiterin Martina Weilbuchner.

− red/klm