Burghausen
46000 Euro für das Waldrapp-Projekt

09.02.2022 | Stand 21.09.2023, 21:33 Uhr

Einen Zuschuss in Höhe von 46000 Euro bekommt das Waldrapp-Projekt Burghausen im Rahmen der Fraktionsinitiativen der beiden Koalitionspartner – CSU und Freie Wähler – wie in einer Pressekonferenz im Landtag am Mittwoch bekanntgegeben wurde. −Foto: Waldrapp-Team

Eine Finanzspritze in Höhe von 46000 Euro hat MdL Martin Huber im Rahmen der Fraktionsinitiativen für das Waldrapp-Projekt in Burghausen gesichert. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Koalitionspartner Freie Wähler, gab die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag am Mittwoch die gemeinsamen Fraktionsinitiativen zum diesjährigen Haushalt bekannt. Dabei handelt es sich um Projekte, die von einer der beiden Regierungsfraktionen oder von beiden zusammen direkte finanzielle Unterstützung und Förderung bekommen. Der Heimatabgeordnete hat sich im Landtag für das Artenschutzprojekt zur Wiederansiedelung des Waldrapps in Burghausen stark gemacht.
Die Wiederansiedlung des Waldrapps ist eines der ältesten und populärsten Artenschutzprojekte in Europa. Waldrappe sollten auf der Wehrmauer der Burg zu Burghausen brüten, seit 2011 brüten jedes Jahr eine zunehmende Anzahl von Waldrappen dort in Brutstrukturen. Basierend auf den Erfahrungen der Koloniegründung in Burghausen, begann im Jahr 2014 das Europäische LIFE+ Projekt "Reason for Hope" zur weiteren Wiederansiedlung des Waldrapps in Europa. Die Population umfasst aktuell rund 200 Tiere. Ab 2022 beginnt ein zweites LIFE-Projekt, mit einer Laufzeit von sieben Jahren. Das Waldrapp-Projekt ist der weltweit erste Versuch, eine Zugvogelart wieder anzusiedeln. Die Erfahrungen des Projekts sind wegweisend und beispielhaft für weitere Arterhaltungsprojekte mit Zugvögeln, einer durch den Klimawandel, Lebensraumverluste, Stromschlag und illegale Jagd global immer stärker bedrohten Tiergruppe.
Die Brutkolonie in Burghausen umfasst inzwischen mehr als 40 Tiere. Um für die Vögel der Burghauser Kolonie eine nachhaltige und an die örtlichen Gegebenheiten besser angepasste Infrastruktur zu schaffen, sollen die Holznischen durch Strukturen aus Kunstfels oder Naturstein ersetzt werden, wobei die Machart und Optik an das bestehende Mauerwerk angepasst werden soll. Zudem soll die Infrastruktur erweitert werden, um der wachsenden Kolonie mit rund 50 Brutplätzen ausreichend Platz zu bieten. Genaue Pläne für die Erneuerung sollen 2022 in enger Abstimmung mit der Stadt Burghausen erstellt und der Bayerischen Burgen- und Schlösserverwaltung zur Genehmigung vorgelegt werden. Im Jahr 2023 ist dann die Erneuerung geplant. "Mit dem Ausbau der Kolonie tragen wir zum europäischen Artenschutz bei und das vorbildlich", so Huber.

− red