21-Jähriger stirbt in den Armen seines Vaters

Florian Furtner kam bei Betriebsunfall im BMW-Werk Landshut ums Leben – Als Organspender könnte er nun Leben retten

08.04.2017 | Stand 08.04.2017, 5:00 Uhr

Als lebenslustig werden Angehörige und Freunde Florian Furtner in Erinnerung behalten. – Foto: privat

Neuburg am Inn. Zusammen mit der Familie hatte er am Wochenende die erste eigene Wohnung eingerichtet, am Montagabend wollte Florian Furtner mit seiner Freundin den "Monatstag" ihrer noch frischen Beziehung feiern. Doch ein tragischer Betriebsunfall um 10.45 Uhr im BMW-Werk Landshut hat das junge Glück in Sekundenbruchteilen zerstört: Der 21-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, als er von der enormen Druckwelle aus einer Gasflasche erfasst worden war. Er starb in den Armen seines Vaters Manfred (57).

"Er war sofort tot und hat, wie die Neurologen erklärt haben, nichts mehr gespürt", betont Manfred Furtner, der zusammen mit seiner Frau Lydia (51) und Florians Zwillingsschwester Nina die vielen Freunde und Bekannten bereits am Mittwochmittag auf Facebook darüber informiert hat. Als offiziellen Todeszeitpunkt übermittelte die Polizei hingegen Donnerstag, 19.25 Uhr, was die Familie damit begründet, dass der 21-jährige – wie sie alle – Organspender aus Überzeugung war. Den entsprechenden Ausweis trug Florian, der in seiner Freizeit unter anderem Eishockey spielte und begeisterter Motorradfahrer war, immer in der Geldbörse bei sich.

Zum Zeitpunkt des schrecklichen Geschehens am Montagvormittag im Landshuter BMW-Werk war Manfred Furtner nur fünf Meter von seinem Sohn entfernt gewesen. Vor rund zweieinhalb Jahren hatte Florian den ursprünglich erlernten Beruf als Koch an den Nagel gehängt und war in den Handwerksbetrieb des Vaters eingetreten, eine Firma für Rohrleitungs- und Sprinklerbau. Das Unternehmen mit Sitz in der Gemeinde Neuburg habe er später auch weiterführen wollen, hieß es.

Mit BMW arbeitet Manfred Furtners Firma über einen Werksvertrag zusammen und führt regelmäßig Wartungstätigkeiten aus – so auch am Montag, als ein defektes Ventil an einer mit Argon gefüllten Gasflasche das für Florian tödliche Unglück auslöste. "Er ist zum verkehrten Zeitpunkt am verkehrten Ort gestanden", versucht der Vater den folgenschweren Augenblick in Worte zu fassen. Zu dem enormen Druck, der den 21-Jährigen mit voller Wucht traf, kam hinzu, dass er eine größere Menge Gas einatmete. Im Krankenhaus wurde schon wenig später der Hirntod festgestellt.

Die Beisetzung des Sohnes findet im Kreis der Familie, Freunde und Bekannten statt.