Bad Reichenhall
20-Jähriger stürzt im Klettergarten ab

Gleichzeitig zwei Frauen am Waxriessteig in Bergnot

02.10.2020 | Stand 20.09.2023, 3:56 Uhr

Bergwacht und Rotes Kreuz bringen den leicht verletzten Kletterer zum Rettungswagen. −Foto: BRK BGL

Bad Reichenhall/Karlstein. Ein Besuch des Klettergartens am Kugelbachbauern in Karlstein endete für einen Urlauber aus Nordrhein-Westfalen schmerzhaft. Am Donnerstagnachmittag, kurz nach 15 Uhr ist der 20-Jährige mindestens fünf Meter tief abgestürzt. Nach erster Einschätzung durch Notarzt und Notfallsanitäter des Roten Kreuzes hatte er Glück im Unglück und kam wohl mit leichteren Verletzungen als ursprünglich vermutet davon.

Ungesichert wollten der junge Mann und seine drei Begleiter durch eine eigentlich leichte Kletterei vom höher gelegenen Standplatz einer Route absteigen. Die Gruppe wollte Filmaufnahmen ausweichen, die gerade am Felsen stattfanden, und ging deshalb durch einen Riss weiter westlich vom Standplatz zum Zustiegsweg. Dabei brach plötzlich ein Stein aus, der junge Mann rutschte ab und landete auf Füßen und Gesäß.

Die Begleiter leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab. Das Reichenhaller Rote Kreuz rückte mit Rettungswagen und Notarzt aus, versorgte den 20-Jährigen und brachte ihn zusammen mit der ebenfalls alarmierten Reichenhaller Bergwacht zu Fuß bis zum Kugelbachweg hinab. Per Rettungswagen ging es weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Reichenhaller Polizei nahm den Absturz auf.

Frauen in Bergnot zwischen Waxriessteig und KesselbachGleichzeitig waren weitere Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing am Predigtstuhl zwischen Kesselbach und Waxriessteig auf der Suche nach zwei verstiegenen 28 und 30 Jahre alten Frauen aus Freilassing und Berlin. Sie hatten ebenfalls kurz nach 15 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf abgesetzt. Leitstelle und Einsatzleiter konnten im Telefonat die Koordinaten abfragen, wo sich die Verstiegenen befanden. Suchtrupps stiegen zu Fuß über den Waxriessteigs auf und querten dann unterhalb des Brandkopfs in Richtung Kesselbach, wobei sie Rufkontakt herstellen konnten und die Unverletzten gegen 16.45 Uhr erreichten.

Sie brachten die Frauen seilgesichert auf und über den Quersteig zum eigentlichen Waxriessteig zurück und von dort aus ins Tal. Elf Einsatzkräfte waren vier Stunden gefordert.

Die Schwestern wollten mit nur leichtem Schuhwerk, ohne große Ausrüstung und Verpflegung und mit Hilfe der für Bergtouren zu ungenauen Karte auf Google-Maps vom Waxriessteig zu den Gumpen am Kesselbach und hatten den Steig verloren, wobei sie in einer Rinne unterhalb des Brandkopfs immer höher aufstiegen, bis sie schließlich nicht mehr weiterkamen.

− red