Palmator am Sonntag
10.000 Besucher pilgern zu Starkbierfest in Ostbayern: Zahlreiche Polizeieinsätze

11.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:59 Uhr

−Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Nach drei Jahren Pause zog das Starkbierfest „Palmator“ am Sonntag an die 10.000 Personen auf den Adlersberg im Landkreis Regensburg. Besonders auffällig waren die viele Arbeit für die Polizei und die Mengen an Abfall auf den „Pilgerrouten“.



Wie die Polizei mitteilt, war die Lage unter den vorwiegend Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis etwa 14 Uhr weitgehend ruhig. Im Laufe des Tages haben sich unter den Festbesuchern aber immer mehr „alkoholspezifische Delikte“ entwickelt, beispielsweise Beleidigungen und Körperverletzungen. Immerhin: Größere Auseinandersetzungen gab es laut Polizei nicht zu verzeichnen.

Dennoch mussten neun Strafanzeigen wegen fahrlässiger, vorsätzlicher oder gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung aufgenommen werden. In zwei Fällen wird wegen sexueller Belästigung zweier jungen Frauen ermittelt. Einer Besucherin wurde das Handy aus der Handtasche geklaut. Ein Gast wurde beim Konsum von Kokain erwischt.

Polizei: Erschreckend Viele extrem alkoholisiert

Erschreckend war die Vielzahl der extrem alkoholisierten Personen. Dennoch war weder eine folgenlose Trunkenheitsfahrt noch ein alkoholbedingter Verkehrsunfall zu verzeichnen. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen und durften ihren Rausch in der Haftzelle der PI Nittendorf ausschlafen, ein stark betrunkener Jugendlicher wurde seinen verständigten Eltern übergeben.

Ein erheblich unter Alkoholeinfluss stehender junger Mann war äußerst renitent und äußerte Suizidgedanken, so dass er ins Bezirksklinikum eingewiesen werden musste. Weiterhin wurden bei den Einsatzkräften 16 Fundsachen abgegeben und fünf Verluste angezeigt.

Unmengen an Abfall auf den „Pilgerrouten“

Die „Einfallsrouten“ der Fußwanderer zum Adlersberg über die Tremmelhauser Höhe, vom Bahnhof Etterzhausen über Goldberg und Hummelberg und von Kneiting über Hinterberg waren stark frequentiert. Dementsprechend blieben auf diesen Wegen und den angrenzenden Randstreifen Unmengen an Abfall in Form von Flaschen, Plastik- und Pappbechern, Plastikkanistern, Einweg-Grills, Fastfood-Verpackungen usw. zum Leidwesen der Anlieger und betroffenen Wald- und Feldbesitzer zurück. Ebenso wurden wieder eine Vielzahl von Leitpfosten aus der Verankerung gezogen und in die angrenzende Straßenböschung/Straßengraben geworfen sowie Baustellenabsicherungen umgestoßen.

Stark beschäftigt waren auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des BRK, die ca. 40 Personen wegen diverser Verletzungen ambulant zu versorgen hatten. Zehn Personen mussten wegen Verletzungen überwiegend nach Stürzen oder aufgrund Alkoholintoxikation zur stationären Behandlung in Regensburger Krankenhäuser eingeliefert werden.

− lha