"Rücksichtslos" und "gefährlich"
Zwei Personen am Kopf verletzt: Greenpeace-Aktion sorgt bei deutschem EM-Start für Ärger +++ Video

15.06.2021 | Stand 16.06.2021, 13:47 Uhr

Ein Greenpeace-Aktivist landete auf dem Spielfeld. −Foto: Christian Charisius/dpa

Ein Motorgleitschirmflieger hat das Auftaktspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM gestört. Der Mann landete unmittelbar vor dem Anpfiff der Begegnung mit Weltmeister Frankreich auf dem Rasen der Münchner Arena. Auf seinem gelben Gleitschirm war ein Schriftzug der Umweltorganisation Greenpeace zu lesen.

Die Nationalspieler Antonio Rüdiger und Mats Hummels, die in unmittelbarer Nähe Aufstellung genommen hatten, eilten zunächst zu dem Mann, der dann von zwei Sicherheitsleuten aus dem Stadioninnenraum geführt wurde. Der Anpfiff verzögerte sich deshalb nicht.

Nach Angaben der Polizei wurden bei der Aktion zwei Personen verletzt, beide am Kopf. Der Aktivist hatte mit seinem Schirm die Kabel der über dem Spielfeld aufgehängten Kamera berührt. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) bezeichnete das Vorhaben als "rücksichtslos" und "gefährlich".

"Wir entschuldigen uns dafür, dass bei der Greenpeace-Aktion Menschen gefährdet wurden und dadurch offenbar eine Person verletzt wurde", schrieb die Umweltorganisation am Abend bei Twitter: "Wir hoffen, dass es allen gut geht." Wegen einer "technischen Störung" sei es zur "erzwungenen Notlandung" gekommen. Die Protestaktion richtet sich gegen den Autokonzern VW:

Volkswagen kritisierte die missglückte Greenpeace-Aktion umgehend scharf. "Mit der heutigen Protestaktion hat Greenpeace Leib und Leben unbeteiligter Zuschauer und Fans eines Fußballspiels in Gefahr gebracht", hieß es in einem Statement am Dienstagabend. Das sei nicht akzeptabel. Volkswagen sei offen für den kritischen und konstruktiven Dialog in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit und bekenne sich klar zum Pariser Klimaabkommen bis 2050.

− sid