Bobsport
Zwei deutsche Vizetitel zum 23. Geburtstag – Anschieber Florian Bauer aus Töging weiter in der Erfolgsspur

18.02.2017 | Stand 18.02.2017, 6:00 Uhr

Deutscher Vizemeister der Junioren im Zweier- und Viererbob wurde Florian Bauer aus Töging (rechts) zusammen mit Pilot Dennis Pihale. − Foto: Bauer

Erst im vergangenen Herbst ist der Leichtathlet Florian Bauer in den Bob gewechselt, seitdem hat seine Karriere in diesem rasanten Sport einen regelrechten Schub bekommen. Vorläufiger Höhepunkt in seiner noch jungen Laufbahn als Anschieber: Zu seinem 23. Geburtstag durfte der Töginger bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft in Winterberg zwei Vizetitel bejubeln.

Nach dem 4. Platz bei der "Deutschen" der Männer im Zweierbob und dem Sieg bei der Bayerischen Meisterschaft ebenfalls im Zweier gelang Bauer nun der bislang größte Erfolg, und dabei stand er erstmals auch im Vierer auf dem Treppchen. Rang2 in der Zweierkonkurrenz sei beim erst dritten Auftritt im Sauerland schon überraschend gekommen, verrät der Student des Bauingenieurwesens, der derzeit ein Urlaubssemester einlegt, um sich ganz auf seinen Sport konzentrieren zu können. Mit einer Medaille habe man zwar schon geliebäugelt, "aber Silber ist optimal". Nach zwei Läufen auf der diffizilen Bahn, die keine Fehler verzeiht, lagen Bauer und sein gleichaltriger Pilot Dennis Pihale vom Ammersee in 1:52,76 Minuten nur 0,28 Sekunden hinter Pablo Nolte und Christopher Weber. Die geringe Differenz war durchaus überraschend, schließlich ist das siegreiche Duo vom gastgebenden BSC Winterberg mit besserem Material unterwegs, hat schon im Europacup Erfahrung gesammelt und ist vor kurzem bei der WM in dieser Altersklasse an gleicher Stelle zur Silbermedaille gebrettert.

"Dieser Rückstand war für unsere Verhältnisse total gut", freut sich Bauer und verweist auf die schnellen Startzeiten. Da legten die Newcomer vom traditionsreichen BRC Ohlstadt, der schon Weltmeister und Olympia-Sieger hervorgebracht hat, einmal sogar die beste Marke hin. Die lag nur eine Zehntelsekunde hinter der im Weltcup. Und noch etwas trieb Bauer und Pihale, ebenfalls ein ehemaliger Sprinter, ein Lächeln ins Gesicht: Ihr Vorsprung auf die Drittplatzierten Jonas Jannusch/Alexander Mair (RRV Sonneberg-Schalkau), Konkurrenten im Deutschland-Cup, betrug beachtliche 0,56 Sekunden. "Wenn man Zweiter wird, dann macht man nicht so viel falsch", betont Bauer mit dem Verweis auf das starke Feld mit neun Teams und die Tatsache, dass es in Winterberg schwierig sei, schnelle Zeiten zu erzielen.

Auch im großen Schlitten machten Pihale, der erst vor diesem Winter vom Job als Bremser zum Piloten umgeschult hat, und Bauer zusammen mit Lukas Frytz und Christian Hammers nicht viel falsch. Das Quartett des BRC Ohlstadt/SV Bad Feilnbach startete im ersten Durchgang als letzter der vier Bobs und markierte in 55,31 Sekunden glatt die Bestzeit. Im zweiten Lauf brach jedoch der knallgelbe Schlitten einmal aus und so konnte diese bärenstarke Leistung nicht mehr ganz bestätigt werden. Am Ende waren Bauer und seine Mitstreiter in 1:50,90 Minuten mit dem 2. Platz hinter Pablo Nolte, der zusammen mit Matthias Sommer, Christopher Weber und Tobias Schneider (1:50,70) erneut triumphierte, aber mehr als zufrieden. Schließlich hatten die "rundum glücklichen" Oberbayern den Bronzegewinner um 0,56 Sekunden distanziert. Und Florian Wagner, Alexander Mair, Michael Schüssler und Bastian Heber vom BRC Thüringen sind immerhin Junioren-Weltmeister.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 18. 2. im Alt-Neuöttinger und Burghauser Anzeiger!