Wieder Weltrekord von Christof Wandratsch im Eiswasser – aber wieder zählt er nicht

06.03.2015 | Stand 06.03.2015, 6:00 Uhr

Jubeln durfte Christof Wandratsch in Tallinn über seinen Sieg über 450m und den Weltrekord über 1000m. Letzterer wurde jedoch nicht anerkannt, weil die Veranstaltung nicht beim Verband angemeldet war. − Foto: btz

Extremschwimmer Christof Wandratsch ist derzeit nicht gerade vom Glück verfolgt: Zunächst musste der 48-Jährige vom SV Wacker Burghausen wegen einer hartnäckigen Erkältung passen und tatenlos zusehen, wie ihm sein größter Konkurrent, der Este Henri Kaarma, bei den offenen irischen Wintermeisterschaften den Weltrekord im Eiswasser auf der 1000-m-Strecke in 13:58 Minuten abjagte. Nun holte sich "Wandi" bei den offenen Titelkämpfen Estlands den Rekord mit 13:37 zurück. Allerdings kann diese Zeit nicht in die Bestenliste aufgenommen werden, weil die Veranstaltung in Tallinn nicht offiziell bei der International Ice Swimming Association (IIAS) angemeldet war.

Das ist bereits das zweite Mal, dass eine Weltbestmarke des Hauptschullehrers keine Anerkennung findet. Bereits bei den offenen britischen Meisterschaften hatte er tolle 12:39 erzielt, aber damals war das Wasser mit 5,4 um ein halbes Grad zu warm. "Das ist natürlich nicht so toll", sagt der Wahl-Haiminger über das erneute Dilemma. Seine anfängliche Enttäuschung von Estland hat er jedoch schnell überwunden. Vielmehr überwiegt bei ihm die Zufriedenheit, beim ersten Wettkampf nach der zweiwöchigen Zwangspause "so gut zurecht gekommen" zu sein. Und da ist nicht zuletzt die Genugtuung, Kaarma in dessen Heimatstadt geschlagen zu haben. Im Rennen über 450m hängte der Ausnahmesportler des SVW die Konkurrenz im eigens errichteten 25-m-Becken ab. Bei einer Wassertemperatur von lediglich 1,7 Grad schlug er in 5:48 an und verpasste den Weltrekord über diese Distanz von Kaarma, der in 6:16 nur Dritter wurde, um lediglich drei Sekunden.

Aber die 450m waren bei diesem Kräftemessen nur eine Zwischenstation. "In der Marathonwertung konnte jeder Teilnehmer angeben, welche Strecke er insgesamt absolvieren möchte", erzählt Wandratsch, der sich für die 1000m entschieden hatte. Die spulte er schließlich in besagten 13:37 ab und hatte dabei einen Vorsprung von rund 75m auf Kaarma. Der Lokalmatador hatte sich aber für die 1700m angemeldet, die er schließlich in 25:42 absolvierte. Im Vergleich: Der Weltrekord von Wandratsch über die Meile (1610m) liegt bei 21:38.

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