Wegen Saisonfortsetzung keine SG möglich: Verein muss aus Spielbetrieb zurückziehen

15.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:43 Uhr

Zu wenige Spieler: Der TSV Altfraunhofen sagt freiwillig Servus. −Symbolfoto: Andreas Lakota

"Wegen Zurückziehung durch den Verein wird der TSV Altfraunhofen mit Datum vom 13. August mit sofortiger Wirkung aus dem Spielbetrieb der Kreisklasse Landshut genommen." Mit diesen Zeilen, verfasst von Fußballkreis-West-Spielleiter Herbert Hasak und verschickt am späten Samstagnachmittag an verschiedene Medienhäuser, hat Niederbayerns Amateurfußball seinen ersten durch die Corona-Pandemie bedingten Rückzug: Der TSV sagt Servus – und geht damit in die A-Klasse. Es ist allerdings nicht die Sorge vor dem Virus, welche den Verein dazu veranlasst hat.

Die Heimatzeitung erreichte Abteilungsleiter Stefan Strasser, der bereitwillig Auskunft gab. "Wir haben schon seit einiger Zeit Probleme, die Saisons zu spielen, haben immer wieder einen Spielerengpass. Wir mussten auch schon die zweite Mannschaft abmelden", erklärt Strasser die Hintergründe.

"Ein Schritt, der uns schwer fällt"

Aus der Not wurde dann vor einiger Zeit der Plan geboren, im Sommer 2020 eine Spielgemeinschaft (SG) mit dem SV Kumhausen zu gründen; das funktioniere bereits in der Jugend (JFG ab D-Junioren und älter) prächtig. Allerdings: Durch die geplante Saisonfortsetzung, für welche sich die bayerischen Vereine bei der umstrittenen Ur-Abstimmung entschieden hatten, kann keine SG gegründet werden. "Kumhausen wäre eigentlich unser Partner ab der Saison 2020/21, aber die laufende Saison 2019/20 verlängert sich ja bis 2021. Daher geht das jetzt nicht. Letztlich mussten wir diesen Schritt gehen, der uns sehr schwer fällt – aber wir hätten ansonsten immer wieder Spiele absagen und die Sportgerichtskosten tragen müssen. Auch die Spieler wollten eine Entscheidung. Im Endeffekt hat uns die Coronakrise in diese Situation gebracht", erklärt Strasser weiter.

Der Verein wurde nun gemäß Spielordnung aus der Wertung der Kreisklasse Landshut genommen. Die Situation der Altfraunhofener stellt sich entsprechend anders dar als beim SC Herzogsreut: Der Verein aus dem Landkreis Freyung-Grafenau hatte angekündigt, bis Ende des Jahres nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen zu wollen. Allerdings wird es für den A-Klassisten vermutlich nicht nötig sein, sich offiziell vom Spielbetrieb zurückzuziehen – dank angedachter Spielverlegungen.