Wacker-Erfahrung am Niederrhein: Stefan Reisinger arbeitet als Co-Trainer beim KFC Uerdingen

19.10.2018 | Stand 19.10.2018, 20:31 Uhr

Besprechung am Spielfeldrand: Uerdingens Co-Trainer Stefan Reisinger (rechts) im taktischen Austausch mit Chefcoach Stefan Krämer. −Fotos: Imago

Im Krefelder Stadtteil Uerdingen erinnert nur wenig an Burghausen – außer einem Chemiepark und einer Festung, die allerdings deutlich kleiner ist als die längste Burg der Welt. Dennoch fühlt sich der ehemalige Wacker-Stürmer Stefan Reisinger am Niederrhein längst heimisch – dort, wo er seit 2017 als Co-Trainer an der Seite von Chef Stefan Krämer beim Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen tätig ist.

"Mit dem Aufstieg in die 3.Liga ist noch längst nicht alles ausgeschöpft. Das macht die Arbeit hier sehr spannend", erzählt Reisinger im Gespräch mit heimatsport.de. "Es ist ein bisschen wie mit einer Wundertüte – man weiß nie, was als nächstes passiert." Der russische Investor Mikhail Ponomarev hat den Westverein, zwischenzeitlich in die Oberliga Niederrhein abgestürzt, zu neuem Leben erweckt und die Verpflichtung von Stars wie Weltmeister Kevin Großkreutz ermöglicht.

Noch im Mai durchlebte "Reise" ein wahres Emotionskino. Erst setzte sich der KFC beim SV Waldhof Mannheim in der Relegation durch. Anschließend verweigerte der DFB den Krefeldern zunächst die Lizenz – um sie dann später doch zu erteilen. "Das war natürlich sehr nervenaufreibend. Wir haben alle gezittert", fasst Reisinger die Zeit zusammen. Jetzt kann er sich auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren. Er beobachtet die Gegner, stellt Videoszenen zusammen – und springt zuweilen manchmal beim Training als Spieler ein. Ein Ex-Burghauser muss sich dann schon mal flapsige Sprüche anhören. "Den Rene Vollath ziehe ich schon mal damit auf, dass ich damals das 1:0 gemacht habe", scherzt der 37-Jährige. Mit "damals" meint Reisinger das Erstrunden-Duell im DFB-Pokal zwischen Burghausen und Fortuna Düsseldorf im August 2012. Der Stürmer überwand in der 76.Minute den seinerzeitigen Wacker-Keeper zum 1:0-Siegtreffer der Fortunen mit einem platzierten Kopfball. Noch heute wohnt Reisinger mit seiner Familie in der Nähe der Rhein-Metropole und schätzt die "gute Lebensqualität" und die "Lockerheit" der Rheinländer.

Schon zu seiner Zeit als Fortuna-Kicker hat Reisinger die A-Lizenz-Prüfung erfolgreich abgelegt. "Wenn es die Zeit zulässt" soll der Fußballehrer-Lehrgang folgen. Die ersten Erfahrungen im Trainergeschäft sammelte der gebürtige Landshuter jedoch in Bayern, als U16 und U19-Coach der Spvgg Unterhaching. Sein alter Wacker-Kumpel Michael Wiesinger aus Emmerting (Lkr. Altötting) war es, der ihn zunächst als Co-Trainer zum Regionalligisten SV Elversberg und später zum KFC Uerdingen holte. Wermutstropfen: "Wiese" trainierte den KFC nur etwa acht Monate lang und musste Anfang Mai gehen. Reisinger blieb und ist Wiesinger noch heute dankbar für die professionelle und erfolgreiche Zusammenarbeit.

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