Vor Spuckattacke: Wurden 1860-Spieler rassistisch beleidigt? DFB ermittelt

03.04.2019 | Stand 03.04.2019, 17:49 Uhr

Eklig: Efkan Bekiroglu (r.) bespuckt Benjamin Kessel (l.). Was zuvor vorgefallen war, ermittelt nun das DFB-Sportgericht. Der Vorwurf: Rassismus. −Screenshot: Augustin/Magenta Sport

Die Bilder belegen es ganz klar: Nach Abpfiff des Drittliga-Spiels des TSV 1860 München bei Eintracht Braunschweig am Samstag bespuckt Gäste-Spieler Efkan Bekiroglu (23) seinen Gegner Benjamin Kessel (31). Danach kommt es zu einem Handgemenge. Das DFB-Sportgericht verurteilte den Mittelfeldspieler am heutigen Dienstag wegen einer "Tätlichkeit" zu drei Spielen Sperre – ermittelt aber auch gegen Kessel. Von einem "krass sportwidrigen Verhalten" ist in der Mitteilung des Verbandes die Rede. Schon unmittelbar nach dem Spiel hatte Sechzigs Sportchef Günther Gorenzel. betont, dass zuvor "unschöne Worte" gefallen seien.

Was Kessel genau gesagt hat, wollte Gorenzel auch am Dienstag nicht ziteren, stellte aber indirekt den Vorwurf des Rasissmus in den Raum: "Es waren mehrere Dinge, die ich hier nicht wiedergeben will, weil diese Dinge in unserer Gesellschaft heutzutage nichts mehr verloren haben." Nicht nur den Deutsch-Türken Bekiroglu, sondern auch den gebürtigen Togolesen Kodjovi Koussou habe Rechtsverteidiger Kessel beleidigt. 1860 hat dem DFB die Vorfälle geschildert. Auch der Braunschweiger wird in diesem Fall angehört. Mittelfeldspieler Bekiroglu droht indes für seine Spuck-Aktion eine Sperre von zwei bis vier Spielen.

Sowohl Kesslers mutmaßlichen Beleidigungen und Bekiroglus Spuckattacke waren Schiedsrichter Eric Müller entgangen. Daher darf das Sportgericht nachträglich ermitteln. Löwen-Trainer Daniel Bierofka hatte sich nach dem Spiel für die Tätlichkeit seines Spielers entschuldigt: "Wenn er das Trikot von Sechzig anzieht, dann trägt er gewisse Werte und dann geht sowas gar nicht."

− aug