Er war von Anfang an ein Publikumsmagnet: Bereits vom ersten Rossmarkt 1991 berichtete die Osterhofener Zeitung von 10000 Besuchern. Am Palmsonntag hätte er zum 29. Mal in Osterhofen (Lkr. Deggendorf) stattgefunden, doch wegen der Ausgangsbeschränkung zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde er bereits vor Wochen abgesagt. Grund genug, sich an die Anfänge der beliebten Veranstaltung zu erinnern.
Pferdemärkte waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bis in die 1950er Jahre an den Montagen der Fastenzeit Tradition. Dies wollte Initiator und Gastwirt Josef Gerstl, der bis heute um Pferde und Kutschen zum Rosstag organisiert, als Rahmenprogramm des verkaufsoffenen Palmsonntag wieder aufleben lassen. Mit Ignaz Breuherr besuchte er zahlreiche Pferdehändler, von Nürnberg bis Altötting und Freyung, und brachte gleich im ersten Jahr 100 Rösser auf den Markt. Auch seitens der Besucher erfuhr die neue Veranstaltung ein wesentlich größeres Echo als erwartet.
Die Pferdehändler schauten sich die Tiere genau an und feilschten mit dem Besitzer um den Preis. "3000 Mark hätt’ ich geboten, aber er wollt’ 500 mehr", heißt es im OZ-Bericht von 1993 über die Gespräche, die man nach dem Markt in den Gastwirtschaften hören konnte. Die "Rosserer" besiegelten ihre Geschäfte per Handschlag – das galt.
Seit 2016 findet statt des Pferdemarkts eine Pferdeschau statt. Mit dem Ende des Pferdehandels wurde die Großveranstaltung umbenannt: Sie heißt seitdem Rosstag.
− gs
Mehr dazu lesen Sie in der OZ am Samstag.
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