Inline-Skaterhockey
Vom Parkplatz in die Bundesliga: Freilassing Falcons lassen sich die Flügel nicht stutzen

26.03.2021 | Stand 18.09.2023, 7:11 Uhr
Hans-Joachim Bittner

Das "Freilassing Falcons"-Team vor dem Corona-Ausbruch mit (stehend von links) Alexander Pavlov, Eishockey-Profi Manuel Edfelder, Keeper Hans Gahut aus Bad Reichenhall, Andreas Enenkel, Josef Krause, Hannes Reiners und TSV-Gesamt-Vorstand Daniel Längst sowie vorn Tom Varello, Abteilungsleiter Manuel Henkel, Eishockey-Profi Hubert "Hubbo" Berger, Martin Reiser und Daniel Huber. −Foto: Verein

Die "89", sein Geburtsjahrgang, ist seine Zahl – auf dem Rücken, an den Armen. Die neuen Trikots im Look der National Hockey League (NHL/Eishockey) durfte Manuel Henkel mit seinen Teamkollegen aber noch nicht "ausführen", sprich in einem Spiel tragen. Natürlich liegt auch beim Inline-Skaterhockey-Team der Freilassing Falcons derzeit alles brach. Die Aktiven des 2005 gegründeten Vereins haben seit Ausbruch der Corona-Krise im März letzten Jahres kaum noch einen Fuß auf ihr Hallenspielfeld in der TSV-Halle gesetzt. Der 15. Klub-Geburtstag fiel ebenfalls aus, es durfte nicht gefeiert werden.

"Eine schwere Zeit für uns alle", sagt Abteilungsleiter Henkel. "Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als morgen auf dem Parkett zu stehen und unserem Sport nachzugehen." Der Freilassinger vermisst vor allem die sozialen Kontakte, weil die Truppe über bald zwei Jahrzehnte des Bestehens extrem zusammenwuchs. "Wir unternehmen viel, Ausflüge zum Beispiel, treffen uns mit den Familien zum Grillen und haben sogar ein eigenes Kinder-Ferien-Programm entwickelt." Deshalb sind sie eine starke Einheit: "Corona kann uns nicht auseinandertreiben", weiß der Familienvater (drei Kinder).

Als ab Ende August 2020 für knapp zwei Monate wieder Training in der Halle möglich war, kamen sofort alle zusammen. In Bergheim bei Salzburg konnten die Falcons kurzzeitig schon zuvor Hallenzeiten nutzen. Gleichwohl macht sich Manuel Henkel Sorgen: "Gerade das Gemeinschaftliche geht brutal ab – uns allen". Seine Hoffnung ruht darauf, dass die Politik endlich und wirklich schätzt, welch wichtige Funktionen gerade die kleinen Vereine erfüllen: "Sie sind die Basis für eine ausgeglichene Gesellschaft, für Gesundheit und Zusammenhalt."

Henkel (31) ist Mann der ersten Stunde bei den Falken: Seine Truppe legte einen beeindruckenden Weg von einem Parkplatz, auf dem alles begann, bis in die Österreichische Bundesliga hin.
Mehr über die Falcons lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Freitag, 26. März 2021 – unter anderem in der Südostbayerischen Rundschau und im Traunreuter Anzeiger.