"Vielleicht braucht’s einen Knall": Zwiesels Spielertrainer Friedl tritt sofort zurück

26.04.2015 | Stand 18.09.2023, 23:14 Uhr

Mag nicht mehr: Tobias Friedl tritt beim SC Zwiesel als Spielertrainer zurück. − Foto: Bietau

Er hatte Konsequenzen angekündigt, jetzt setzt er sie um: Nach der verdienten 1:3-Heimpleite gegen den FC Tittling hat Zwiesels Spielertrainer Tobias Friedl "keine Kraft mehr, noch etwas zu bewegen." Der 32-Jährige sieht sich nicht mehr in der Lage, den kenternden Kahn aus seiner Schieflage zu befreien und den Abstieg aus der Bezirksliga Ost abzuwenden. Deshalb geht er freiwillig von Bord und tritt ab sofort zurück.

"Vielleicht braucht’s einen Knall", meint Friedl und sagt weiter: "Es sind zu viele, die nicht verstanden haben, wo der SC angekommen ist – im Abstiegskampf! Wenn ich jedes Spiel drei oder vier Totalausfälle habe, kann ich das nicht kompensieren." Den Gedanken zurückzutreten hatte er schon im Kopf, verrät Friedl gegenüber heimatsport.de. Für ihn war nach der 0:1-Pleite gegen den direkten Konkurrenten aus Grainet am vergangenen Mittwoch klar, dass von der Mannschaft gegen Tittling eine Reaktion folgen müsse. Doch die blieb aus, sein Rücktritt war vorgezeichnet. "Ich sehe keine Chance mehr. Was in den letzten Wochen passiert ist, hat an mir gezehrt. Ich hoffe, dass mein Rücktritt alle aufwachen lässt. Ich will damit vielleicht auch ein Zeichen setzen. Denn schlussendlich geht es um den SC Zwiesel."

Gekämpft hat er genug, sich trotz nicht vollständig auskuriertem Knorpelschaden in jeden Zweikampf geworfen. Jetzt hofft er, dass Zwiesel es ohne ihn packt. "Die Mannschaft ist gut genug, hat das doch in der Vorrunde bewiesen und bis zur Winterpause 30 Punkte geholt. Womöglich waren das ein paar Punkte zu viel, denn einige fühlten sich zu sicher. Sie müssen anfangen, an einem Strang zu ziehen – dann halten sie auch die Klasse", sagt Friedl.

Er selbst wird sich erstmal eine Auszeit von den Strapazen gönnen. Friedl: "Ich werde die freie Zeit genießen, die vielen kleinen Wehwehchen die man so hat auskurieren und dann irgendwann schauen, was so kommt."

− sli

Hier der Spielbericht vom letzten SC-Spiel unter Friedls Regie: Im ersten Abschnitt präsentierten sich die Hausherren wie ein Absteiger und lagen verdient mit 0:2 Toren im Rückstand. Nach Wiederbeginn steigerte sich die Elf und hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch im Gegenzug fiel mit dem 0:3 die Vorentscheidung. Tore: 0:1 Sigl (7.); 0:2 Friedl (45./Eigentor); 0:3 Bachl (53.); 1:3 Kasyk (68.). SR Pidhorianski (Oberglaim); 118 Zuschauer.