Verflixte 60. Minute: Straubing Tigers kassieren gegen Krefeld wieder spätes Ausgleichstor

21.12.2021 | Stand 18.09.2023, 22:27 Uhr

Da schlägt es zum ersten Mal ein: Im ersten Überzahlspiel des Abends brauchen die Krefeld Pinguins gerade einmal 28 Sekunden, ehe die Scheibe an Straubings Goalie Tomi Karhunen vorbei zum 0:1 ins Netz fliegt. Letztlich verloren die Tigers im Penaltyschießen. −Foto: Harald Schindler

Tom Pokel zog genervt die Nase hoch. Zum wiederholten Mal in dieser Saison haben seine Straubing Tigers am Dienstagabend wenige Sekunden vor Schluss ein Ausgleichstor kassiert und aus sicher geglaubten drei Punkten wurde im Heimspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Krefeld Pinguins am Ende nur einer.

Die Gäste gewannen im leeren Eisstadion am Pulverturm mit 4:3 (0:0, 1:2, 2:1) nach Penaltyschießen und die Tigers verabschieden sich mit der 16. Niederlage der Saison in ihre kurze Weihnachtspause. "Krefeld ist auswärts eine starke Mannschaft, aber wir müssen das Spiel zu Ende bringen und als Sieger vom Eis kommen", sagte Tigers-Trainer Tom Pokel hinterher und gab zu: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, was sie in den letzten Wochen geleistet hat, aber heute ist das sehr bitter für uns."

Schon im ersten Drittel zeigten die Pinguins, dass sie auswärts ein unangenehmer Gegner sind (fünf Siege in Serie). Sie hatten die Tigers, die ligaweit torgefährlichste Mannschaft des ersten Drittels, im Griff. In einem torlosen Abschnitt schossen die Straubinger lediglich drei Mal auf das gegnerische Gehäuse und blieben erstmals im Dezember bis zur ersten Pause ohne Treffer. Es sei nicht gelungen, "Krefeld festzuspielen", analysierte Stürmer Tim Brunnhuber im Interview mit MagentaSport.

Das änderte sich mit Beginn des zweiten Durchgangs. Der Puck war kaum wieder im Spiel, da drosch ihn Mike Connolly an die Latte (22.). Die Tigers waren jetzt besser – und gerieten doch in Rückstand: Krefeld brauchte im ersten Überzahlspiel des Abends lediglich 28 Sekunden, ehe Robert Sabolic den Führungstreffer erzielte (26.). Die Niederbayern taten es ihren Gästen gleich. Zwei Krefelder mussten fast zeitgleich in die Kühlbox und diese numerische Überlegenheit nutzte die Pokel-Truppe für die Wende. Bei Fünf gegen Drei hämmerte Jason Akeson (13. Saisontor) die Scheibe ins Netz (29.), 22 Sekunden später verwandelte Travis St. Denis (14. Saisontor) zum 2:1.

Im Schlussdrittel gelang Krefeld durch Lucas Lessio früh der 2:2-Ausgleich (43.). Die Gastgeber gingen aber erneut in Führung, weil Chase Balisy sträflich alleingelassen wurde und sicher zum 3:2 verwandelte (50.). Diesen knappen Vorsprung verteidigten die Straubinger anschließend minutenlang ohne große Aufregung – bis 18 Sekunden vor dem Ende Anton Berlev einen Weg fand, die Scheibe an Tomi Karhunen vorbeizuschießen (60.). Wieder Verlängerung und zum fünften Mal in dieser Saison gingen die Tigers nach der Overtime bzw. dem Penaltyschießen als Verlierer vom Eis, weil die Gäste zwei Penaltys verwandelte, die Gastgeber nur einen.

Als einziges Team der DEL müssen die Straubing Tigers nun erst wieder nach Weihnachten aufs Eis. Während die Konkurrenz am Donnerstag und Sonntag – bundesweit – Geisterspiele bestreitet, haben die Tigers am 24./25. Dezember auch trainingsfrei, ehe sie die Vorbereitung auf das nächste Spiel am Dienstag in Augsburg aufnehmen.